20 Jahre Jiddischer Kulturherbst

20 Jahre Jiddischer Kulturherbst
Das Festival im Wiener MuTh begeht seinen 20. Geburtstag.

Der Jiddische Kulturherbst bietet an insgesamt sechs Abenden die Gelegenheit, die Vielfalt jüdischer Kultur kennenzulernen. Genau aus diesem Grund hat Kurt Rosenkranz das Festival vor zwanzig Jahren auch realisiert. Seither bringt man dem Publikum das jiddische Leben, das eng mit der Geschichte und Sprache Wiens verbunden ist. Wer zum Beispiel "Masel" hat, der hat Glück. In Wien geht man nicht ins Wirtshaus, sondern ins „Beisl“ und wenn jemand "meschugge" ist, ist er verrückt.

Zum 20. Geburtstag spielt der bereits in den letzten Jahren etwas vernachlässigte Theater-Schwerpunkt gar keine Rolle mehr. Man will das in den nächsten Jahren zwar wieder ändern, aber derzeit mangelt es an passenden Produktionen. Und so setzt man auf Musik. Dabei treffen Alt auf Jung, Bewährtes auf Neues. So lässt sich der Inhalt des Jubiläumsprogramms grob zusammenfassen.

Klezmer

Ausgetragen wird der Jiddische Kulturherbst nach 2013 zum zweiten Mal im MuTh, dem Konzertsaal der Wiener Sängerknaben. Dort wird Roman Grinberg am Samstag (18.10.) um 19.30 Uhr das Festival eröffnen. Erwarten darf man sich ein Streichorchester, gespickt mit Rhythmusgruppe und gewürzt mit Klezmer-Klarinette. Am Sonntag (19.10.) gibt es eine Lesung mit Dagmar Schwarz und Inge Maux. Musikalisch werden sie von Horst Hausleitner und Alexander Shevchenko begleitet.

Am Mittwoch (22.10.) kommt auf Einladung des Oberkantor der Israelischen Kultusgemeinde das Jugendorchester „The School of Arts“ aus Tel Aviv nach Wien. Im Orchester spielen 16 Mädchen und Burschen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Gemeinsam haben sie eine besondere musikalische Begabung, die von Shay Moaz arrangiert und von Danny Donner dirigiert wird. Für jiddische Lieder sorgen Valeriya Shishkova gemeinsam mit dem Duo „Di Vanderer“ (23.10.).

Das Abschlusswochenende bestreiten das Ensemble „Varnitshkes“ aus Lemberg (25.10.) und der Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg (26.10.) mit „Mischpoche“, was so viel wie Familie bedeutet. "Im deutschen Slang wird Mischpoche manchmal verwendet, wenn man einen Klan (nicht immer positiv) beschreiben will", so der Oberrabiner. "Ich aber besinge und beschreibe die jüdische Familie wie sie wirklich ist, nämlich ganz toll." Sagen wir es zum Schluss mit Farkas: Schau'n Sie sich das an.

INFOS: Jiddischer Kulturherbst - von 18. bis 26. Oktober im MuTh, Obere Augartenstraße. 1020 Wien. Tickets unter 01/347 80 80 oder www.muth.at.

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