Intendant Peter Alward verlässt Osterfestspiele

Peter Alward brachte soeben seine fünften Osterfestspiele zu Ende
Der Brite will seinen Vertrag nach 2015 nicht verlängern. Der Posten wird noch vor dem Sommer ausgeschrieben.

Peter Alward, geschäftsführender Intendant der Salzburger Osterfestspiele, wird seinen Vertrag nicht verlängern. Der heute 64-jährige Brite will im kommenden Jahr, nach den Osterfestspielen 2015, in Pension gehen, wie er am Dienstagvormittag, in einer Presseaussendung mitteilte. Peter Alward leitet das Festival seit 2010.

"Als man mir Ende 2009 sehr überraschend angeboten hat, die geschäftsführende Intendanz der Osterfestspiele Salzburg zu übernehmen, betrachtete ich dies als eine interimistische Lösung. Mittlerweile sind heuer meine fünften Osterfestspiele erfolgreich zu Ende gegangen." Alward wird im kommenden Jahr 65 Jahre alt. "Ich halte dies für den richtigen Zeitpunkt, meine Position zu übergeben."

Hans Scharfetter, Aufsichtsratsvorsitzender der Osterfestspiele, streute dem scheidenden Intendanten im APA-Gespräch Rosen: "Wir bedauern Alwards Entscheidung. Er hat das Festival souverän durch sehr schwierige Phasen geführt." Die mit rund 10.000 Euro brutto dotierte Position eines geschäftsführenden Intendanten soll noch vor dem Sommer international ausgeschrieben werden.

Übernahm in stürmischen Zeiten

Alward hat die Osterfestspiele nach Turbulenzen rund um den ehemaligen Geschäftsführer Michael Dewitte übernommen, die 2009 bekannt geworden und noch heute gerichtsanhängig sind. Der Vertrag des britischen Kulturmanagers läuft am 30. Juni 2015 aus. "Bis zum Ende meines Vertrages werde ich selbstverständlich meine Aufgaben für die Osterfestspiele bestmöglich erfüllen und dazu beitragen, ein 'geordnetes Haus' zu übergeben, damit die Osterfestspiele mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und ihrem Künstlerischen Leiter Christian Thielemann weiterhin zuversichtlich auf ihr 50-jähriges Jubiläum im Jahre 2017 zusteuern können."

Peter Alward ist in London geboren und ausgebildeter Pianist. Ab 1976 war der erklärte "Karajan-Freund" als "European Classical Coordinator" von EMI beschäftigt. In dieser Firma wurde er 1985 Vizepräsident und 1996 Senior Vice und A&R Director. Von 2002 bis 2004 war Alward Präsident von EMI Classics. Alward betreute unzählige Plattenaufnahmen von Musikern wie Herbert von Karajan, Simon Rattle oder Itzhak Perlman. Als Berater hat sich Alward zudem für Institutionen wie das Royal Opera House Covent Garden, das von Franz Welser-Möst geleitete Cleveland Orchestra oder für das West-Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim einen Namen gemacht.

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