ImPulsTanz: Wellness bis ins Grab

ImPulsTanz: Wellness bis ins Grab
Choreograf Chris Haring startet mit "Wellness - The Perfect Garden" eine neue Performance-Serie.

Überquellender Badeschaum, ein künstlicher Garten mit wundersamen Pflanzen und Formen: So präsentiert sich der Auftakt zur neuen Performance-Serie "W e l l n e s s - The Perfect Garden" von Liquid Loft/ Chris Haring im Palmenhaus des Burggartens beim Wiener ImPulsTanz-Festival (noch zu sehen am 6. und 7. August).

Palmen und Publikum werden an den Rand gedrängt, wenn die Performer inmitten der in türkisfarbenes Licht getauchten Landschaft Michel Blazys zum ideal abgestimmten Sound Andreas Bergers den Raum erobern.

In der utopischen Wunderwelt führen die Konzentration auf die Körper und die Suggestion des Wohlfühlens zu einer manischen Choreografie.

Jeder der Performer will sich selbst möglichst vorteilhaft positionieren, die Körper werden eigenartig bloßgestellt, am Designershirt scheint man zu ersticken. Reizvoll sind Spiegeleffekte und Verzerrungen, die auch das Glasdach des Palmenhauses in den Raum einschließen.

Kommunikation ist dabei jedenfalls nur über Äußerlichkeiten möglich, frei nach dem Motto "Zeige mir deine Muskeln und ich sage dir, wer du bist". Soziale und kulturelle Inhalte aber sind ausgeschlossen. Und dies wirkt letztlich befremdlich und pathetisch.

Statt Entspannung bringt diese " Wellness" Verspannungen, das Lachen erstarrt zur Grimasse.
Selbst eine rosarot gefärbte Wundercreme, die aus einer künstlichen Quelle entspringt, bringt da keine Linderung. Und so führt der entseelte Weg unaufhörlich weiter bis zur Selbstzerstörung, zum Aus-der-Haut-Fahren-Wollen: Wellness bis ins Grab.

KURIER-Wertung: ****
von *****

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