"Ich liebe meinen Job"

"Ich liebe meinen Job"
Er ist der Herr mit der roten Nase. Der "dumme August", ohne den eine Zirkusvorstellung unvorstellbar ist. Aber David Larible ist ein Solo-Clown, ein Star der Manege.

Bis 2005 war der Italiener - die Familie stammt ursprünglich aus Frankreich - beim berühmtesten Zirkus der Welt engagiert - Ringling Bros. and Barnum & Bailey. Im Madison Square Garden trat er vor 18.000 Zuschauern auf und erhielt Standing Ovations. 1999 bekam er den Goldenen Clown, den Oscar seiner Zunft, sozusagen. Im Hollywood-Streifen "Ocean's Eleven" hatte Larible, der in Las Vegas einen festen Wohnsitz hat, einen Kurzauftritt.

Jetzt sitzt David, der bald sein 30-jähriges Auftritts-Jubiläum feiert, am frühen Nachmittag im Schanigarten des Roncalli-Cafés, einem gut und gern 100 Jahre alten Zirkuswagen, lächelt in die Kameras und legt für ein Erinnerungsfoto den Arm um einen Fan.
In Wien hätte er gern ein Appartement, meint Larible, und entschuldigt sich sofort "für dieses Klischee". Aber das Publikum sei in Wien aufmerksamer, es achte "auf die Details".
Herz & Hirn Der Clown setzt eine ernste Miene auf. "Wenn Zuschauer nach der Vorstellung sagen, dass ihnen Clowns immer auf die Nerven gegangen sind, bis sie mich gesehen haben, macht mich das traurig. Es bedeutet nämlich, dass es zu wenige gute Clowns gibt - und die bräuchte die Welt dringend. Ich liebe meinen Job. Beim Schminken denke ich mir oft: ,Ich sollte den Zirkus bezahlen, dass ich hier sein darf - und nicht umgekehrt'. Ich bin glücklich." Und was bedeutet Glück für einen Clown? "Glück ist, wenn du verstehst, dass du glücklich bist - in diesem Moment."

Was noch? Der 54-Jährige ist ein Gourmet, seine Lieblingslokale in Wien sind die Osteria d'Atri wegen der Pasta und das Schwarze Kameel wegen des Weins.
Beim FC Roncalli spielt er auf der Andrea-Pirlo-Position im Mittelfeld. "Ich kann nicht mehr schnell laufen, also muss ich wohl das Hirn der Mannschaft sein."

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