Hollywood und die Frauen: Eine Liebesbeziehung?

Und die nächsten Erfolge sind bereits vorprogrammiert: Teil zwei der „Tribute von Panem“ ist abgedreht und kommt nun in die Kinos kommen, Teil drei und vier sind in Planung.
"Hunger Games": Der Erfolg von Jennifer Lawrence zeigt auch einen neuen Trend in Hollywood.

Frauen und Hollywood – das gab es bis vor Kurzem vor allem in Liebesbeziehungen. Frauen als Anhängsel, Objekt der Begierde, oder Grund für den Stress beim starken Geschlecht.

Da überrascht es nicht, dass die Beziehung von Feministinnen und Hollywood lange Zeit von weniger Zärtlichkeit geprägt war, als in den zahlreichen "Romantic Comedies" zu sehen ist.

Drei einfache Fragen

Wie stark die Frauenrolle in einem Film tatsächlich ist, das lässt sich auf einfache und plakative Weise mit dem sogenannten Bechdel-Test herausfinden. Das 1985 von der US-amerikanischen Cartoonistin Alison Bechdel entwickelte Verfahren stellt drei einfache Fragen:

1. Kommt in dem Film mehr als eine Frau vor und haben sie einen Namen?
2. Sprechen die Frauen miteinander?
3. Reden die Frauen miteinander über etwas anderes als Männer?

Eine Studie des Centre for the Study of Women in Television and Film hat ergeben, dass Frauen in Filmen generell immer noch unterrepräsentiert sind, berichtet Süddeutsche.de. 2013 waren nur 43 Prozent der Filmcharaktere, die anhand der Fragen des Bechdel-Tests etwas zu sagen hatten, weiblich.

Eine Trendwende ist dennoch abzusehen. Seit einigen Jahren erobern junge selbstbewusste Frauen die Kinoleinwände – oft mit feinfühligen Männern im Schlepptau, seltener umgekehrt. Mit ihrem Oscar in "Silver Linings Playbook" und ihrem starken Auftritt in "Hunger Games – Die Tribute von Panem" wurde Jennifer Lawrence zum Gesicht dieser neuen Generation.

Plötzlich können auch Frauen ordentlich austeilen, saufen und rülpsen (so gesehen in "Bridesmaids" und diversen anderen Brachial-Komödien mit Kristen Wiig oder Melissa McCarthy).

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Für "Catching Fire", die Fortsetzung der "Tribute von Panem" läuft am Freitag in den heimischen Kinos an, weigerte sich Lawrence angeblich sogar die von den Produzenten geforderten Kilos abzunehmen. "Es wäre doch nicht wirklich Angst einflößend, wenn dir jemand wie Kate Moss mit Pfeil und Bogen entgegen gerannt kommt." Für die jungen Zuseher wolle sie lieber "gesund und stark" aussehen, als zaundürr gegen Monster zu kämpfen, teilte Lawrence mit.

Noch lange nicht feministisch

Eine starke Ansage. Und doch scheinen Filme wie "Die Tribute von Panem" oder "The Heat – Taffe Mädels", in dem Sandra Bullock und Melissa McCarthy auf wortgewaltige Verbrecherjagd gehen nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. "Nur weil jetzt plötzlich vermehrt starke Frauenfiguren zu sehen sind, heißt das noch lange nicht, dass Hollywood jetzt feministischer geworden ist", machte Natalie Portman ihrem Ärger in einem Interview mit dem Lifestyle-Magazin ELLE Luft. Denn natürlich sei es noch lange keine feministische Geschichte, nur weil jetzt Frauen auch austeilen können und dabei auch noch gewinnen. "Das ist nicht feministisch, das ist machohaft".

Hierzulande ist man da übrigens schon einen Schritt weiter. Der Biologe Daniel Mariani hat in seinem Blog Filme anhand des Bechdel-Tests analysiert. Und wo werden demnanch die meisten gender-gerechten Filme produziert? Richtig, in Österreich.

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