Historisches Kino zeigt "das Fremde" im NS-Film

Sommerkino Schloss Hartheim
In Schloss Hartheim bei Linz werden NS-Propagandafilme mit wissenschaftlichem Begleitprogramm gezeigt.

Das historische Sommerkino "im_fokus" im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim in Alkoven (Bezirk Eferding) in Oberösterreich widmet sich heuer dem Thema "Die Darstellung des 'Fremden' im NS-Film". Vom 27. bis zum 30. August werden vier Propagandafilme gegen Serbien, Sowjets, Großbritannien und zeitgenössische Kunst gezeigt.

Die ausgewählten Streifen liefern Einblicke in das, was die Nationalsozialisten als "fremd" eingestuft haben. Es erklärt sich durch das Konzept der "Volksgemeinschaft": Diese sollte "rassisch" homogen, sozial angepasst und leistungsorientiert sein. Unangepasste, nicht leistungsfähige und somit "minderwertige" Frauen und Männer waren unerwünscht. Die NS-Propaganda sollte unter anderem mit Filmen unterstützend wirksam werden. Bei den für das Sommerkino in Hartheim ausgewählten handelt es sich um sogenannte Vorbehaltsfilme, deren Inhalte antidemokratisch, rassistisch und volksverhetzend sind. Sie dürfen nur mit wissenschaftlichem Begleitprogramm vorgeführt werden. Deswegen ist die Anwesenheit bei den Einführungsreferaten verpflichtend.

Das historische Sommerkino des Vereins "im_fokus" fand im Gedenkjahr 2005 zum ersten Mal statt und zählte seitdem 2.600 Besucher. Alle Veranstaltungen beginnen um 20.00 Uhr im Hof des Schlosses Hartheim, bei Schlechtwetter im angrenzenden Kulturtreff. Der Eintritt ist frei.

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