Hermann-Kesten-Preis für türkische Journalisten Dündar und Gül

Can Dundar.
Preis der deutschen Autorenvereinigung PEN wird in Darmstadt überreicht. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die türkischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül bekommen am Donnerstag den Hermann-Kesten-Preis der deutschen Autorenvereinigung PEN. Deren Vizepräsident Sascha Feuchert nennt sie "zwei mutige Kämpfer für die Meinungsfreiheit und die Demokratie, die weltweit zu Vorbildern geworden sind." Der Preis, der in Darmstadt überreicht wird, ist mit 10.000 Euro dotiert.

Allerdings werde nur Dündar die Ehrung persönlich entgegen nehmen, sagte Feuchert der Deutschen Presse-Agentur. Gül dürfe die Türkei derzeit nicht verlassen. Dündar war bis August Chefredakteur der Tageszeitung "Cumhuriyet", Gül der Hauptstadtbüroleiter.

Beide wurden im Mai in der Türkei wegen Geheimnisverrats zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. "Cumhuryiet" hatte geheime Dokumente veröffentlicht, die türkische Waffenlieferungen an Islamisten in Syrien 2015 belegen sollen. Außerdem wird ihnen die Unterstützung einer terroristischen Organisation vorgeworfen. Das Verfahren läuft noch. Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert von der türkischen Justiz, die Anklagen fallen zu lassen.

Dündar hat bereits mehrere Ehrungen und Preise erhalten. Die Stadt Paris ernannte ihn zum Ehrenbürger, der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) überreichte ihm die Goldene Victoria für Pressefreiheit, und die Medienstiftung der Stadtsparkasse Leipzig verlieh ihm den mit 30.000 Euro dotierten Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien.

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