Österreichisches Ehrenkreuz für Helene Maimann

Helene Maimann empfing am Dienstag das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst aus den Händen von Kulturministerin Claudia Schmied. Als eine Frau, die "den Schicksalen jener Menschen, die Wesentliches im Kampf gegen den Nationalsozialismus geleistet haben, eine Stimme" gibt, begrüßte Ministerin Schmied den Ehrengast.
Laudatio
Mit ihren Büchern, Filmen, Ausstellungen und wissenschaftlichen Publikationen hat sich
Helene Maimann auf verschiedenen Ebenen österreichischer Zeitgeschichte genähert. "
Helene Maimann zeigt als Historikerin stets das ganze Bild und nicht nur jenes, an das wir uns erinnern wollen", betonte Ministerin Schmied.
Die Laudatio hielt Historiker und Universitätsprofessor Gerhard Botz. Er lobte das vielfältige Werk Maimanns, aber auch ihren Mut, innerhalb der Geschichtswissenschaft neue Wege zu beschreiten: "Helene Maimanns Geschichtsverständnis beinhaltet eine Sicht, die Vertreibung nicht nur als Verlust, sondern auch als persönliche Chance, als eine Lebensform und für die Aufnahmeländer als intellektuellen gewinn begreift."
"Sehr bewegt" dankte die Geehrte ihren ehemaligen und gegenwärtigen WegbegleiterInnen. "Ich hatte das Glück, immer wieder etwas Neues machen zu können", so Maimann. "Das Gefühl, dass mich das Leben nach vorne zieht, in neue Terrains, hat mich nie verlassen." Zuletzt gab Helene Maimann, gründliche Kennerin österreichischer Zeitgeschichte, ein persönliches Bekenntnis ab. "Es war ein großes Glück, in dieser zweiten Republik geboren zu werden und das Leben in Frieden und Freiheit zu verbringen."
Zur Person
Helene Maimann wurde am 22. Juni 1947 in Wien geboren. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie begann Maimann ihre akademische Laufbahn als Universitätsassistentin an der Universität Wien. Zwischen 1975 und 1990 leitete sie das Projekt-Team für Geschichte der Arbeiterbewegung, Arbeitswissenschaften und Arbeiterkultur der Ludwig Boltzmann-Gesellschaft. Seit 2008 ist Helene Maimann an der Universität für Musik und Darstellende Kunst. Seit 1980 leitete sie Ausstellungenzur Zeitgeschichte Österreichs. Ab 1994 war Helene Maimann auch als Dokumentarfilmerin aktiv. Bis heute hat sie 16 Filme produziert. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie durch zahlreiche Interviews bekannt, die Helene Maimann für den ORF mit Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts führte.
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