Heesters' Frau will Preis zurück geben

Heesters' Frau will Preis zurück geben
"Bild" stellte Heesters als Nazi-Profiteur dar. Seine Witwe will nun die "Goldene Kamera", die vom Axel-Springer Verlag verliehen wird, zurückgeben.

Wegen "diffamierender Berichtererstattung", die das Ansehen ihres Mannes beschädige, will Johannes Heesters Witwe Simone Rethel die Goldene Kamera zurück geben. Ihr Mann hatte den Preis, der alljährlich besondere Leistungen in Film und Fernsehen auszeichnet, 2002 für sein Lebenswerk erhalten. Vergangenen Dezember war er im Alter von 108 Jahren gestorben.

Auslöser der Kontroverse ist ein Bericht der Bild-Zeitung von Ende März mit dem Titel: "Dokumente belegen: So machten die Nazis Heesters reich". In einem Interview mit der Zeitschrift die Bunte machte Simone Rethel ihrem Ärger jetzt Luft: "Ich habe mich gefühlt als hätte ich meinen Mann durch Rufmord ein zweites Mal verloren." Und weiter: "Da wird mit perfiden, unsachlichen und aus dem Zusammenhang gerissenen Dingen den Menschen suggeriert, dass mein Mann ein Nazi war." Deswegen habe sie in Rücksprache mit Heesters Töchtern Nicole und Wiesje die Rückgabe des Medienpreises beschlossen. Die Goldene Kamera wird von der Fernsehzeitschrift Hörzu vergeben, die wie die Bild-Zeitung im Axel-Springer Verlag erscheint.

Die Bild hatte einen Brief Heesters an einen Nazi-Funktionär abgedruckt den dieser mit "Heil Hilter!" unterzeichnet hatte. Außerdem habe der Schauspieler in "einer arisierten Villa" gewohnt und zu den Spitzenverdienern unter den Nazis gezählt.

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