Hasselblad-Preisträgerin Ishiuchi: Die Poesie der Menschen

Hasselblad-Preisträgerin Ishiuchi: Die Poesie der Menschen
Die Japanerin Miyako Ishiuchi erhielt die mit einer Mio. Kronen dotierte Auszeichnung, die als einer der weltweit wichtigsten Preise für Fotografen gilt.

Mit dem Hasselblad-Preis für Fotografie erhielt die Japanerin Miyako Ishiuchi eine der wichtigsten Auszeichnungen für Fotografen. Eine Anerkennung, für bald 40 Jahre Beschäftigung mit den Menschen und ihrer Vergänglichkeit.

Die 66-Jährige sei eine der engagiertesten Fotografinnen ihrer Generation, begründete die Hasselbladstiftung die Vergabe vergangenen Donnerstag in Göteborg. Die Auszeichnung ist mit einer Million Kronen (knapp 110.000 Euro) dotiert und gilt als einer der weltweit wichtigsten Preise für Fotografen.

Poetisch

Miyako Ishiuchi wurde 1947 geboren und wuchs in Yokosuka auf, einer wichtigen amerikanischen Militärbasis. Ihre frühen Arbeiten handeln von den Auswirkungen der amerikanischen Besatzung auf ihre Heimatstadt. Dennoch haben die schrägen und schönen Bilder von der Stadt und ihrer Umgebung einen poetischen Ausdruck, heißt es in der Begründung der fünfköpfigen Jury.

Hasselblad-Preisträgerin Ishiuchi: Die Poesie der Menschen
In einem Video auf der Internetseite der Stiftung sagt Miyako Ishiuchi, Yokosuka sei eine Stadt voller Wunden. "Ich finde die Spuren von Wunden schön. Etwas in mir wird von dieser negativen Schönheit angezogen."

Ihre Charakterstärke und ihre kompromisslose Vision hätten machtvolle und zugleich persönliche Darstellungen von Japan in der Nachkriegszeit hervorgebracht, urteilte die Jury. Ishiuchi sei eine Pionierin und ein Vorbild für junge Künstler, nicht zuletzt weil sie als Frau in der von Männern dominierten Fotografie Japans arbeitete.

Im vergangenen Jahr hatte der spanisch-katalanische Fotograf Joan Fontcuberta den Preis erhalten.

Bilder: Einblick in das Werk von Miyako Ishiuchi

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