"Happy Birthday" könnte Warner Millionen kosten

Ein Gerichtsverfahren soll klären, ob "Happy Birthday" Allgemeingut ist - das könnte Warner Millionen kosten.

Jeder kennt ihn, jeder singt ihn: "Happy Birthday" ist wohl der bekannteste Song der Welt und wird jeden Tag von unzähligen Menschen vorgetragen. Das ist kein Problem, solange es im privaten Kreis bleibt. Will man das Geburtstagsständchen hingegen in einem Film oder einer Serie verwenden, kostet das Lizenzgebühren.

Jennifer Nelson, eine amerikanische Filmemacherin, produzierte eine Dokumentation über den Song und hätte dafür 1.500 Dollar an die Warner Music Group zahlen sollen.

"Bevor ich mit der Filmemacherei angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass der Song jemandem gehört", sagte Nelson der New York Times, "ich dachte der Song gehört jedem."

Nelson sagt, die Melodie zu dem Titel wurde 1893 von den Schwestern Patty und Mildred Hill geschrieben. Damals hieß der Song allerdings "Good Morning to All". Berühmt wurde jedoch die Version mit "Happy Birthday".

Obwohl Warner Music die Rechte beansprucht, sei der Song nur eine Adaption der ursprünglichen Version, erklärt einer von Nelsons Anwälten der New York Times.

Zwei Millionen Dollar im Jahr

Von Seiten Warners gibt es bisher keinen Kommentar. 1988 zahlte der Musikkonzern 25 Millionen Dollar für den Kauf von Birchtree Ltd., einer kleinen Firma die bis dahin die Rechte am Song hatten. Nelsons Anwälte schätzen, dass Warner mit "Happy Birthday" zwei Millionen Dollar im Jahr lukriert. In der Klage verlangt Nelson unter anderem, dass sämtliche Lizenzforderungen der letzten vier Jahre zurückerstattet werden.

Warner selbst erhebt noch bis 2030 Ansprüche auf den Song. Auch wenn die Urheberrechts-Frage seit Jahren umstritten ist, hat zuvor noch niemand eine solche Klage eingebracht.

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