Haneke und Rühm neue Mitglieder in der Kunst-Kurie
Der Regisseur Michael Haneke (71) und der Universalkünstler Gerhard Rühm (83) werden am Donnerstagabend mit der Verleihung des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst durch Bundespräsident Heinz Fischer in die Österreichischen Kurien für Wissenschaft und Kunst aufgenommen. Die beiden komplettieren damit die insgesamt je 18 inländische und ausländische Mitglieder umfassende Kunst-Kurie.
Die Ordensträger bilden je eine Kurie für Wissenschaft und für Kunst. Für neue Mitglieder gilt das Prinzip der Selbstergänzung: Neue Träger des Ehrenzeichens werden von den jeweiligen Kurien gewählt. Zuletzt waren die Künstler Markus Prachensky (2011) und Franz West (2012) gestorben.
Oscarprämiert
Haneke (geboren am 23. März 1942) gewann heuer mit seinem Liebes- und Sterbedrama "Amour" den Auslands-Oscar. Davor hatte er bei den Filmfestspielen in Cannes für die Jelinek-Verfilmung "Die Klavierspielerin" den Großen Preis der Jury (2001), für "Cache" 2005 den Regiepreis und für "Das weiße Band" (2009) und "Amour" (2012) zwei Goldene Palmen eingestreift sowie für "Das weiße Band" und "Amour" Golden Globes erhalten. Neben seiner Kinoarbeit inszeniert Haneke auch Opern - zuletzt war in Madrid seine "Cosi"-Inszenierung erfolgreich.
Sprachexperimentell
Rühm (geboren am 12. Februar 1930) wirkt als Komponist und Interpret, Dichter und bildender Künstler. Als Mitbegründer der "Wiener Gruppe" trug der gelernte Musiker mit seinen radikalen Sprachexperimenten zu den wichtigsten literarischen Entwicklungen der Nachkriegszeit bei. Als Künstler war er zweimal auf der documenta in Kassel (1977 und 1987) sowie bei der Biennale in Venedig vertreten.
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