Guy Ritchie: "Charlie hat mich mit seiner smarten Art überzeugt"

Guy Ritchie.
Der Regisseur Guy Ritchie über Charlie Hunnam und seine Sichtweise der Artus-Sage.

Der 48-jährige britische Regisseur Guy Ritchie feierte mit "Sherlock Holmes" (2009) und "Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" (2011) international Erfolge. Der ehemalige Mann von Popstar Madonna, von der er sich 2008 scheiden ließ, interpretierte für seinen neuen Film "King Arthur: Legend of the Sword" (seit Donnerstag im Kino) die Artus-Sage neu.

Es ist ein Mix aus der Komödie "Snatch" (2000), bei der Ritchie Regie führte, "Herr der Ringe" und "Game of Thrones".

KURIER: Warum musste Sie Charlie Hunnam erst zum Tee bitten, um die Hauptrolle zu bekommen?
Guy Ritchie:
Ich hatte lange keine Vorstellung davon, wer die Rolle von King Arthur übernehmen soll. Was ich wusste, war, dass ich einen Schauspieler suche, der die Figur und die Geschichte ähnlich sieht wie ich, den selben Geschmack hat wie ich und Sachen im Leben ähnlich sieht. Charlie, das sollte sich dann herausstellen, war mit mir auf der selben Wellenlänge. Vielleicht liegt das daran, dass er ein großer Fan meiner Arbeiten ist (lacht).

In welchen Bereichen sind sich Sie und Charlie Hunnam ähnlich?
In vielen. Charlie ist ein sehr belesener Mensch, was viele nicht glauben, weil er extrem gut aussieht und viele Muskeln hat. Mit diesen Stereotypen räumt Charlie auf. Der Austausch mit ihm kann geistig sehr befruchtend sein. Außerdem war Charlie hungrig, er hat mich mit seiner smarten Art überzeugt. Er hat für die Rolle hart gearbeitet, im Fitnessstudio wie ein Wahnsinniger trainiert und sah bald genauso aus wie He-Man, der zentrale Comic-Charakter der Action-Figuren-Serie "Masters of the Universe".

Warum haben Sie sich für eine Neuverfilmung der Artus-Sage entschieden?
Das Tolle an dieser Legende ist, dass man sie weltweit kennt und sie enorm mystisch aufgeladen ist. Es war sehr reizvoll, herauszuarbeiten, was die Essenz dieser Sage ist. Für mich hat das Schwert zum Beispiel nur eine symbolische Bedeutung. Es dient Arthur dazu, seine externen, aber auch interne Dämonen zu bekämpfen.

Sie erzählen die Geschichte in einem rasenden Tempo, was einigen missfällt.
Ein Film ist wie ein Radiosender – er steht für eine gewisse Art der Unterhaltung. Daher gibt es auch unterschiedliche Radiosender. Ich kann mit dem Film wohl auch nur jene Menschen begeistern, die meinen Regie-Stil mögen.

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