Gustav "Ironimus" Peichl ist 85

CLUB 2 "Wahlen und Karikaturen: Wie viel Ironie braucht das Land?" Im Bild: Gustav Peichl. In Zeiten des Wahlkampfes sind Politiker und Parteien besonders empfindlich, wenn es um die mediale Darstellung ihrer selbst geht. Gast dieses Club 2 ist Gustav Peichl. Der Erfolgsarchitekt hat als "Ironimus" ein halbes Jahrhundert Politik mit spitzer Feder in der "Presse" und der "Süddeutschen Zeitung" aufgespießt und stellt am 10.9. in der Nationalbibliothek sein Lebenswerk als politischer Karikaturist vor. Mit ihm diskutieren bei Michael Köhlmeier u.a. sein Kollege Michael Pammesberger (Kurier), der Kabarettist Florian Scheuba, die Direktorin des Kremser Karikaturenmuseums Jutta Pichler und der Salzburger Weihbischof Andreas Laun, der selbst schon einige Male "Opfer" verschiedener Karikaturisten war. SENDUNG: ORF2, MI, 10.09.2008, 23:00 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung des ORF bei Urhebernennung. Foto:ORF/Ali Schafler. Andere Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der Abteilung ORF/GOEK-Photographie. Copyright:ORF-PHOTOGRAPHIE, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-14383.
Der österreichische Architekt und Zeichner Gustav Peichl feiert seinen Geburtstag.

Als Karikaturist hat er das politische Geschehen der Zweiten Republik mit spitzer Zeichenfeder so kontinuierlich begleitet wie kein anderer, als Architekt hat er wesentliche Bauten in Deutschland und Österreich geschaffen. "Ironimus" Gustav Peichl zählt als beobachtender und kommentierender Teilnehmer des kulturellen und politischen Geschehens zur Prominenz dieses Landes. Am 18. März feiert "Der Doppelgänger", wie seine soeben erschienene autobiografische Rückschau heißt, seinen 85. Geburtstag.
Am 18. März 1928 in Wien geboren, studierte Peichl nach der Schule in der Meisterklasse Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste, wo er später selbst als Professor und Rektor tätig war. 1955 eröffnete er sein eigenes Architekturbüro in Wien.
"Ich zeichne, seit ich denken kann", sagt Peichl, der schon während seiner Studienzeit mit Karikaturen - zunächst unter dem Pseudonym "PEICH", ab 1949 als "Ironimus" - Geld verdiente und sich damit auch über die anfängliche Auftrags-Durststrecke als Architekt über Wasser halten konnte. Mit seinen täglichen politischen Zeichnungen in verschiedenen Zeitungen, u.a. auch im "Kurier" wurde er höchst populär.

Bauten und Auszeichnungen

Größte Aufmerksamkeit und internationale Anerkennung als Architekt brachten ihm die Bauten der ORF-Landesstudios ein, die er nach Gewinn eines Wettbewerbs bauen konnte. Die Errichtung von Kulturbauten blieb aber sein liebstes Metier. Mit der Probebühne für das Burgtheater oder dem im Jahr 2000 eröffneten "neuen Haus" der Münchner Kammerspiele baute er auch für das Theater.
Peichl war Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste, später auch Rektor. Zu seinen Auszeichnungen zählen das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und um das Land Wien, der Preis und die Ehrenmedaille der Stadt Wien, der Große Österreichische Staatspreis, der amerikanische Reynolds Memorial Award, der Mies-van-der-Rohe-Award oder der Architekturpreis Berlin. Peichl ist u.a. Mitglied des Österreichischen Kunstsenats und der Akademie der Künste Berlin. Dort wird am 28. Mai das "Gustav Peichl-Archiv" zu seinen deutschen Bauten eröffnet.

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