Gratzer macht sich im Rabenhof einen Karl

"Kottan ermittelt" im Rabenhof.
Das Programm der neuen Rabenhof-Saison.

Der Rabenhof musste in dieser Saison einen Auslastungsrückgang um 2,3 Prozent hinnehmen – auf weiterhin respektable 86,85 Prozent: Man zählte bei 311 Vorstellungen 78.707 Zuschauer. Den Rückgang führt Direktor Thomas Gratzer auf das verminderte Interesse an den nicht mehr in Originalbesetzung auftretenden "Science Busters" zurück. "Das Format Edutainment wird aber auf jeden Fall weitergeführt", so Gratzer im Gespräch mit der APA – etwa mit Robert Pfaller, der sich in den "Meilensteinen der Philosophie" mit Karl Marx beschäftigt.

Eröffnet wird die Saison am 20. September mit einer "Show" des höchst erfolgreichen Online-Satiremagazins "Die Tagespresse". Danach erweist Andreas Vitásek dem im Jahr 2000 verstorbenen Kabarettisten Otto Grünmandl die Ehre: Ausschnitte aus dessen Bühnenprogrammen wie "Ich heiße nicht Oblomow" verbindet er mit Texten aus der Spätphase und weniger bekannten Gedichten zu einem Porträt des kauzigen Tirolers (Wien-Premiere am 11. Oktober).

Wiewohl bereits international erfolgreich, hält der Puppentheater-Meister Nikolaus Habjan dem Rabenhof die Treue: Sein Puppen-Musical "Kottan ermittelt" ist ab 17. November zu sehen.

Am 26. Jänner folgt die Premiere von "Blutsbrüder" einer " Karl May-Boygroup", bestehend aus KURIER-Autor Guido Tartarotti, Schriftsteller Thomas Glavinic, ORF-Anchorman Armin Wolf und Kabarettist Thomas Maurer. André Heller, der am 22. März 2017 seinen 70er feiert, wird ab 14. Februar mit der Produktion "Holodrio" (Untertitel: "Lass mich Dein Drecksstück sein!") gewürdigt. Es handelt sich bei dieser "Herzensangelegenheit" um eine kritische Auseinandersetzung mit dem musikalischen Frühwerk des Poeten und Polyartisten.

In der Reihe "Literatursalon im Gemeindebau" werden u.a. die neuen Bücher von Dirk Stermann ("Der Junge bekommt das Gute zuletzt", 23. Oktober) und Christoph Grissemann ("Ich will nicht schuld sein an deinem Niedergang", zusammen mit Rocko Schamoni, 22. November) vorgestellt. Den Anfang macht am 12. September Juli Zeh mit "Unterleuten". Gratzer, seit 2003 Chef im Rabenhof, will weitermachen: Er hat sich für einen weiteren Vier-Jahres-Vertrag ab 2018 beworben.

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