Gratisblatt "Österreich" platzierte Schleichwerbung

Wolfgang Fellner verlangte Stories über Anzeigenkunden
Dossier.at veröffentlichte E-Mail-Verkehr aus der Redaktion

Die Recherche-Plattform Dossier.at hat im Rahmen eines aktuellen Schwerpunkts über das Gratisblatt Österreich eine Reihe von E-Mails veröffentlicht, die die Schleichwerbepraxis des Blattes aufzeigen sollen. Interne E-Mails zeigen, wie Herausgeber Wolfgang Fellner seine Mitarbeiter über gekaufte Artikelserien von Anzeigenkunden informiert.

"Kooperationen"

Die Fälle – angeführt werden etwa Kooperationen mit den Kunden Saturn, ÖBB und Ikea – stammen laut Dossier aus den Jahren 2011 und 2012. Das Möbelhaus Ikea soll laut den E-Mails etwa 10.000 Euro für einen redaktionellen Artikel gezahlt haben, die ÖBB mit positiven Berichten über ihr Zug-Catering und negativen Berichten über hohe Benzinpreise bedacht worden sein.

Für Saturn forderte Fellner demnach in der Redaktion "Storys" über Verkaufsaktionen an. Werbung werde getarnt und als Journalismus verkauft, so die Kritik.

Der Gratiszeitungsverleger selbst stellt unlautere Praktiken in Abrede: "Ich kann Ihnen versichern, dass es in Österreich keine Schleichwerbung gibt – jedenfalls viel weniger als in anderen Medien."

Verboten

Schleichwerbung gilt als Täuschung von Lesern und Konsumenten und ist deshalb in Österreich laut Paragraf 26 des Mediengesetzes verboten. Entgeltliche Einschaltungen müssen auch als solche gekennzeichnet sein.

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