Goethe-Medaille posthum an Gerard Mortier

Dem heuer verstorbene Musikpionier und Kulturmanager wird im August mit einer besonderen Ehrung gedacht.

Der im März verstorbene belgische Opernintendant Gerard Mortier wird posthum mit der Goethe-Medaille geehrt. Weitere Preisträger sind die polnische Intendantin Krystyna Meissner und der US-Regisseur Robert Wilson, wie das Goethe-Institut am Dienstag mitteilte. Die Auszeichnung wird am 28. August - Goethes Geburtstag - im Residenzschloss Weimar verliehen.

"Gerard Mortier war ein einmaliger europäischer Kulturprotagonist und Opernintendant", hieß es zur Begründung. Als vielfältiger Erneuerer des Musiktheaters und genialer Pionier neuer künstlerischer Ausdrucksformen habe der ehemalige Intendant der Salzburger Festspiele auch die junge Generation für große Inszenierungen begeistert. Die Entscheidung für die Ehrung sei bereits vor Mortiers Tod am 9. März gefallen. Sein langjähriger Weggefährte Silvain Cambreling, derzeit Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart, werde die Medaille entgegennehmen.

Auszeichnungen für Meissner und Wilson

Meissner wird für ihre Arbeit für die internationalen Theaterfestivals "Kontakt" und "Dialog-Wroclaw" ausgezeichnet. Sie habe als Leiterin der Festivals zur starken Präsenz des deutschen Theaters in Polen beigetragen und eine Begegnungsplattform für das Theater aus ganz Europa geschaffen.

Der amerikanische Regisseur und Designer Wilson wird als einer der bedeutendsten Repräsentanten des Gegenwartstheaters geehrt. Schon früh habe er auch in Deutschland gearbeitet und viele Stücke deutscher Autoren entdeckt. Dadurch sei er zu einem Protagonisten des deutsch-amerikanischen Kulturaustauschs geworden. Heute leitet er das von ihm gegründete Watermill Center in New York.

Die Goethe-Medaille gilt als offizieller Orden der Bundesrepublik Deutschland. Sie wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Vermittlung der deutschen Sprache und den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Zu ihren Trägern zählen Dirigent Daniel Barenboim, Regisseurin Ariane Mnouchkine und Schriftsteller John le Carré.

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