Glawogger geht mit Filmen auf US-Tour

Glawogger geht mit Filmen auf US-Tour
Glawoggers preisgekrönte Doku "Whores Glory" läuft in den USA an, gefolgt von Retrospektiven seiner Dokus und Spielfilme. Aber nicht allen gefällt sein neuer Film.

Gerlinde Seitner, seit November 2011 neue Chefin des Filmfonds Wien, hatte zuletzt mit einem profil-Interview für Verwunderung in der Branche gesorgt. Seitner kanzelte darin Regisseur Michael Glawogger ("Workingman’s Death", "Nacktschnecken") öffentlich ab. Er habe "einen spekulativen Film wie ,Whores’ Glory" gemacht hat, der die feministische Causa, gelinde gesagt, nicht weitergebracht hat", wird sie zitiert. Sein neues Filmprojekt sei daher vom Filmfonds Wien, der ein Budget von 11,5 Millionen verwaltet, nicht gefördert worden.

New York Times preist Glawogger

Nun, die internationale Filmwelt (etwa in den USA) sieht das freilich ganz anders als Seitner, die als Lieblingsfilme Til Schweigers Werke angibt (der erst gar keine Fördergelder in Anspruch nimmt):

Glawoggers bei den Filmfestspielen von Venedig preisgekröntes Triptychon zum Thema Prostitution läuft nämlich nächste Woche in den USA im Kino an, gefolgt von Retrospektiven seiner Dokus und Spielfilme im New Yorker Museum of the Moving Image, in Seattle, Harvard and Berkeley.

Die New York Times nahm dies zum Anlass, Glawogger, einen der führenden Dokumentarfilmer Österreichs, in einem ausführlichen Artikel zu preisen: "Glawogger bietet ein Panorama an Menschlichkeiten, das selten ist in seiner Vielfalt", heißt es da, "Mit seinen Bildern ruft Glawogger im Zuschauer Bewunderung hervor, mit seinem intimen Zugang zu exotischem Leben Überraschung, und vielleicht einen vagen Sinn für Schuld." 

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