"Geostorm": Herr Trump, das sollten Sie sich im Kino anschauen

Gerard Butler im Wettlauf gegen die Zeit: „Geostorm“
Gerard Butler als Satellitenexperte versucht, die Welt vor der Klimakatastrophe zu retten.

Medien-Zyniker sprechen angesichts verheerender Verwüstungen durch Stürme und Feuersbrünste von "Katastrophen-Pornos", wenn Fernsehkameras allzu drastisch die Folgen von Naturkatastrophen zeigen. Insofern zeugt es nicht gerade von gutem Timing, diesen Blockbuster über eine weltumspannende Klimakatastrophe im Jahr der Hurrikane, Erdbeben und Überschwemmungen ins Kino zu bringen. Andererseits haben wir uns in Spielfilmen an solche Szenarien längst gewöhnt. Schon in den 90ern hatten Desaster-Filme Hochsaison: Mit "Twister", "Armageddon", oder "Deep Impact". Roland Emmerich hat das Weltuntergangs-Genre mit "The Day After Tomorrow" wiederbelebt.

Emmerichs langjähriger Co-Autor und Co-Produzent Dean Devlin hat nun mit aufwendigen CGI-Effekten "Geostorm" fürs Popkorn-Kino konstruiert. Er entwirft das Szenario von einem Netz von Satelliten, die das Weltklima überwachen und für Sicherheit garantieren sollen. Es kommt, wie es kommen muss: Das Überwachungssystem gerät außer Kontrolle. Nun sind wahre Helden gefragt wie Gerard Butler als Satellitenexperte, der den Fehler im System aufspüren soll. Als klar wird, dass ein Sabotage-Akt dahintersteckt, wird aus dem Ganzen ein Wettlauf mit der Zeit.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Katastrophe findet um der Spezialeffekte willen statt. Die Kamera nimmt dabei eine geradezu göttliche Position ein: Man kann das über die Erde hereinbrechende Desaster von ganz oben, quasi aus der Weltall-Perspektive, betrachten. Auch wenn man diverse Effekte ausnehmen kann, sind diese Untergangsszenarios höchst eindrucksvoll. Vielleicht geht ja sogar Donald Trump deswegen ins Kino und überdenkt seine Haltung zum Klimaschutz.

Die "Menschen-Darsteller" sind daneben auf ziemlich verlorenem Posten. Die Lacher, die sie auf ihrer Seite haben, sind nicht immer freiwillig evoziert. Das liegt vielleicht auch daran, dass dem Film – dessen Dreharbeiten 2014 begannen – laut Hollywood-Reporter für einen 15 Millionen Dollar teuren Nachdreh neue Dialogpassagen und mit Danny Cannon ein neuer Regisseur verpasst wurde. Der Roland Emmerich-Intimus Dean Devlin war zu dieser Zeit angeblich bereits mit einem anderen Projekt beschäftigt.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: USA 2017.109 Min. Von Dean Devlin. Mit Gerard Butler, Abbie Cornish, Mare Winningham.

Kommentare