Witzig, schnell, originell am Bass

Witzig, schnell, originell am Bass
Im Zyklus "Georg Breinschmid" ist der Kontrabassist ab Montag mit vier Projekten zu erleben.

Er ist notorisch neugierig, ständig im Wandel und in Bewegung – mit neuen Musikern, mit neuen Inhalten und immer mit Witz und Humor. Georg Breinschmid widmet das Konzerthaus 2014/’15 eine Personale mit vier Projekten.

Ursprünglich klassischer Kontrabassist, Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Staatsopernorchesters wechselte er unerwartet das Genre und verschrieb sich sozusagen "off mainstream" ganz dem Jazz. Mit Bands in unterschiedlicher Besetzung überrascht er mit Improvisationen, Experimentierfreude und eigenen Kompositionen.

Als musikalischer Freigeist bewegt er sich am liebsten an den Schnittstellen zwischen allen Stilen: Jazz, Klassik, Weltmusik und Improvisation.

"Das Spielen als Jazzmusiker und das Komponieren, die Dinge, mit denen ich heute meinen Lebensunterhalt bestreite, habe ich lustigerweise nicht eine Minute lang irgendwo beigebracht bekommen", sagt Breinschmid im KURIER-Gespräch.

"Da bin ich Autodidakt. Ich hatte zum Jazz immer den etwas natürlicheren Zugang als zu gewissen Teilen der klassischen Musik, zu denen ich teilweise auch heute noch keinen wirklich emotionalen Zugang habe."

Der Zyklus "Georg Breinschmid" bietet die seltene Gelegenheit, den Musiker aus ganz verschiedenen Perspektiven zu erleben. Etwa heute im Trio mit Stian Carstensen (Akkordeon) und Benjamin Schmid (Violine) für eine Hommage u. a. an Fritz Kreisler und den König des Gypsy Swing, Django Reinhardt.

Der Trompeter Thomas Gansch & Breinschmid lustwandeln seit 2007 mit unkategorisierbaren Klängen zwischen Irrsinn und Wahnsinn. Ein Duo wie ein Orchester.

Da mischen sich am 1.12. live kongenial Jazz, Virtuoses, Verrücktes, Alpen-ländisch-Volksmusikalisches, Improvisation, Weltmusik, Pop, Polka, Rap und Blues.

Der Vielharmoniker

Zur Person Georg Breinschmid, 1973 in Amstetten geboren, ursprünglich klassischer Kontra- bassist der Wiener Philharmoniker, wechselte das Genre und verschrieb sich ganz dem Jazz.

CDs Mit Benjamin Schmid und Stian CarstensenWien bleibt Krk“ (2008); „Brein's World“ (2010) enthält Lieder und jazzige Instrumentalstücke; mit Thomas Gansch live „The End“ (2013); das Doppel-Album „Double Brein“ erscheint Ende November

Info: Alle Termine mit Georg Breinschmid finden Sie hier auf events.at.

Andere Klangfarben

Das Trio Brein’s Café (21. März 2015) ist aktuell mit Antoni Donchev (Piano) aus Sofia, u. a. Leiter von Bulgariens National Radio Big Band, und Vladimir Karparov (Sax) besetzt. "Das sind zwei Grossmeister ihres Fachs, mit schier unbegrenzten musikalischen, technischen und improvisatorischen Möglichkeiten", sagt Breinschmid. "Gemeinsam spielen wir neue wie ältere Brein-Kompositionen sowie auch Stücke von Toni und Vlado."

Beim Projekt "Mussorgski Dis-Covered" (19. Mai 2015) erkundet Breinschmid mit Tscho Theissing (Violine), Arkady Shilkloper (Horn), Antoni Donchev (Klavier) und der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman Modest Mussorgskys Werke. Sie befreien seine Lieder mit entfesselt-virtuosen Improvisationen und aufwendigen Arrangements vom Mief bürgerlicher "Verkleidung" und beschwören den wilden, jazzigen Groove und den Blues seiner Arme-Leute-Musik. Und seither wissen wir: Mussorgsky Musik ist auch Jazz.

Beim Kick-off für die neue Reihe „Art of Song“ im Konzerthaus: der israelischer Folk-Rocker Asaf Avidan (28. 10.) und der Brasilianer Gilberto Gil (3. 11.). Sie bringt ab 2. Dezember neun Shows im Abonnement: Zaz (2. 12.) mit einem Mix aus französischem Chanson, Gypsy-Jazz und südfranzösischer Straßenmusik – fröhlich und melancholisch zugleich; den Jazz-Bariton Kurt Elling (4. 3.), den italienischen Liedermacher Paolo Conte (16. 3.) und Dee Dee Bridgewater & China Moses (10. 4.); außerdem Kuba-Sounds mit dem Orquesta Buena Vista Social Club und der unverwüstlichen Omara Portuondo (19. 4.), die „Bang Bang Boom Boom“-Soul- und Bluessängerin Beth Hart (24. 4.), Weltmusik aus Wien mit Fatima Spar & dem Jazzorchester Vorarlberg (8. 5.), die Schweizerin Sophie Hunger (26. 5.) und Chick Corea & Bobby McFerrin (11. 6.).

Link: www.konzerthaus.at

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