Gentleman live in Wien erleben

Wir verlosen 2x2 Karten für das Konzert von Gentleman am 6.12 im Wiener Gasometer.

New Day Dawn“ hat Gentleman seine jüngste CD genannt. Dabei wurde Deutschlands berühmtester Reggae-Musiker zwar in den Texten nachdenklicher, aber im Sound keine Spur schwermütiger. So verspricht der 38-Jährige für sein Konzert am 6. 12. im Wiener Gasometer das, was er immer versprochen hat: Party, Party, Party!

Das Album "New Day Dawn" zum Nachhören

Als Gentleman sein Heimstudio in ein professionelles umbaute, stand er vor einem Problem: Er wollte Pianisten einladen, konnte denen aber nur ein Keyboard mit Klavierklang bieten. Also kaufte er sich einen Flügel und entdeckte eine neue Leidenschaft. „Als ich selbst darauf zu klimpern begann, kam ich schnell in einen guten Fluss und konnte mich – anders als auf der Gitarre, wo mir immer zu viele Saiten im Weg waren – weiterentwickeln“,erklärt er im KURIER-Gespräch. „Ich bekam sehr schnell viele Song-Ideen.“

Die hat der 39-Jährige jetzt auf dem Album „New Day Dawn“ veröffentlicht. Die „Geburt“ am Klavier hat den Sound dieses sechsten Gentleman-Albums aber nicht groß verändert. Nach wie vor ist er im Reggae verwurzelt, tendiert hier in Richtung Dancehall, dort in Richtung Pop. Für die Texte allerdings machte der Flügel doch einen Unterschied. „Weil ich am Piano alle Songideen alleine entwickelt habe, sind sie sehr persönlich geworden. Ich verarbeite damit alles, was mir in den letzten Jahren passiert ist.“

Dankbar

In „Memories“ zum Beispiel den Tod seines besten Freundes. „Noch nie zuvor ist jemand gestorben, der mir so nahegestanden ist. Danach konnte ich tagelang nicht schlafen oder essen. Als ich den Song schrieb, hat das zwar nicht die Trauer aufgelöst, aber ich habe plötzlich eine Dankbarkeit gespürt, dass ich ihn kannte und so lange an meiner Seite hatte.“

Dankbarkeit und Hoffnung ist generell das Thema von „New Day Dawn“. Auch in den Songs, in denen Gentleman politisch wird. So besingt er in „Another Drama“, das er 2012 auf dem Tahrir-Platz in Kairo aufgenommen hat, die Stimmung der Jugend im Arabischen Frühling.

„Wir hatten auf Einladung des Goethe-Instituts in Kairo ein Austausch-Konzert gespielt“, erzählt er. „Danach sind wir am Tahrir-Platz gewesen und man konnte die Revolution förmlich riechen. Natürlich sieht man daran, dass Demokratie sehr viel Zeit braucht. Aber das ist eine Strömung, die mir Hoffnung gibt, dass wir etwas ändern und bewegen können. Oder wenn ich mit meinem Sohn an den Rhein gehe und sehe, dass sich dort wieder Lachse tummeln, dass sich die Wälder wieder erholt haben. Dann denke ich, woher kommt das Gerede, dass wir vor dem Abgrund stehen? So schlecht sind wir gar nicht!“

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