Gaia: Kunstwerk gesprengt und kompostiert

Gaia: Kunstwerk gesprengt und kompostiert
Im steirischen Thermenort Bad Blumau fand eine Groteske um eine vandalisierte Skulptur nun unter Blasmusikklängen ein Ende.

Die Skulptur "Gaia" des Künstlers Emmerich Weissenberger wurde Samstag nicht ganz fachgerecht gesprengt. Teile der Bevölkerung hatten Anstoß an der Göttin Erde genommen, die einem Penis und einer Vulva ähnlich sah ( der KURIER berichtete). Der Vorgang wurde filmisch dokumentiert. Die Blasmusikkapelle erklärte sich mit dem Künstler solidarisch und spielte auf. Vor wenigen Tagen hatten Vandalen die Skulptur beschädigt.

Künstler restaurierte zerstörte Skulptur

Gaia: Kunstwerk gesprengt und kompostiert

Die Reste der aus organischem Material bestehenden Plastik - sie ließ sich als Kombination aus Penis und Vulva interpretieren - werden in einem Blumenbeet kompostiert, wie der Künstler sagte. "Meine Botschaft war, dass man Kunst nicht zerstören sollte, wenn man sie nicht versteht, sondern in Dialog treten sollte".

   Die 3,5 Tonnen schwere "Gaia" war schon bei der "Green Expo" im Juni 2011 am Wiener Heldenplatz zu sehen und hatte für Proteste gesorgt. Im August war sie dann in die Oststeiermark übersiedelt, wo sie auch Teil von "Hundertwasser reloaded" anlässlich des Baus der Hundertwasser-Thereme vor 15 Jahren war. Eine Woche vor der angekündigten Sprengung wurde die Skulptur durch Unbekannte massiv beschädigt. Der Künstler richtete das Objekt mittels Kran wieder auf und überschminkte die entstandenen Risse: "Es ging mir um das Symbol, das Erdgedächtnis zur Entspannung zu sprengen".

   Weissenbergers Projekt "Wahrnehmungsweg für Kunst und nachhaltige Entwicklung" in Bad Blumau ist damit nicht abgeschlossen. Der Film von Gaia und ihrer Sprengung soll im Herbst von der Österreich Werbung in Berlin gezeigt werden, im Thermenpark selbst soll als nächste Aktion der "Cube der Menschenwürde" verhüllt werden.

Die Hintergründe der Kunstaktion und Bilder des Kunstwerks vor seiner Sprengung finden Sie im Hintergrund-Artikel.

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