Für Zeiler ist der ORF weiterhin kein Thema

Gerhard Zeiler will auch heuer nicht ORF-Chef werden
Der Medienmanager will auch nach dem Abgang Faymanns nicht General werden

Für Gerhard Zeiler ist der Posten als ORF-Chef auch nach dem Rücktritt von Kanzler Werner Faymann kein Thema mehr. Das bekräftigte er auf Anfrage des KURIER über seinen Sprecher.

Nachdem der Machtkampf in der SPÖ zugunsten von ÖBB-Chef Christian Kern ausgegangen war, Zeiler aber denkwürdige Interviews gegeben hatte, waren bei politischen Beobachtern Fantasien gereift, Zeiler könne nun doch gegen Amtsinhaber Alexander Wrabetz bei der ORF-Wahl im August antreten.

Bei der letzten Generals-Wahl vor fünf Jahren überlegte Zeiler eine neuerliche Kandidatur für den Posten des ORF-Generaldirektors und hätte auch mit etlichen Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ-nahen Stiftungsräten im obersten ORF-Gremium rechnen können. Vielsagend scheiterte er jedoch an SPÖ-Chef Faymann, der plötzlich Sympathien für Wrabetz entdeckte, den er selbst noch wenige Jahre davor hatte loswerden wollen.

Konkurrenz

Das im Lichte der jüngsten Ereignisse nicht ganz unbegründete Kalkül Faymanns lautete so: Mit Zeiler hole er sich wohl einen gewichtigen innerparteilichen Konkurrenten zurück nach Österreich, dem auch Ambitionen aufs Kanzleramt nachgesagt wurden.

Zeiler reagierte damals äußerst verschnupft, zog sich aber zurück. Im Juni 2011, damals noch CEO der RTL-Group , erklärte er dem Handelsblatt auf die Frage nach dem ORF: "Das Thema ist durch". Mittlerweile managt Zeiler seit vier Jahren die TV-Gruppe Turner mit 160 TV-Kanälen in 200 Ländern, darunter globale Marken wie CNN, TNT oder Cartoon Network.

ORF-Wahl rückt näher

Für den neuen SPÖ-Chef Christian Kern wird sich demnächst jedenfalls die Frage stellen, wie er es mit Wrabetz hält: Die ORF-Wahl findet schon am 9. August statt und könnte dem umstrittenen Amtsinhaber eine dritte Amtszeit in Folge bescheren.

Ob der ÖVP-nahe Finanzdirektor Richard Grasl gegen seinen General antritt, ist noch nicht bekannt. Notwendig ist eine Mehrheit im Stiftungsrat, wo derzeit weder Schwarz noch Rot ein belastbares Quorum haben.

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