Fotograf Robert Lebeck 85-jährig gestorben

Ein älterer Mann mit Bart fotografiert mit einer Leica-Kamera.
Der Fotograf starb im Kreise der Familie in Berlin. Mit seinen Bildern schrieb Lebeck Mediengeschichte.

Der Fotoreporter Robert Lebeck ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin gestorben, sagte seine Witwe Cordula Lebeck der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Lebeck gehörte zu den großen deutschen Fotoreportern und schrieb mit seinen Bildern Mediengeschichte. Er hatte seit den 50er Jahren für Zeitungen und Magazine gearbeitet.

Ob Romy Schneider mit Schiebermütze, Joseph Beuys mit der Axt, Willy Brandt bei seinem Kanzler-Rücktritt oder Alfred Hitchcock hinter der Tür - Lebecks Fotos hielten große Momente des 20. Jahrhunderts fest. Seine Bildsprache prägte oft das Erscheinungsbild der Magazine, für die er arbeitete. Die erste Kamera bekam er 1952 von seiner ersten Frau, eine einfache Retina 1a. Nach einem mühsamen Anfang schaffte er mit seinem sicheren Gespür für Situationen den Durchbruch.

Fotos von Robert Lebeck

Ein Mann mit Hut sitzt auf einem Sofa und hält eine Axt.

Galerie LUMAS, Ausstellung THE FAMOUS FIVE, Joseph…
Kontaktbogen mit Schwarzweißporträts einer Frau mit Kopftuch und Pelzmantel.

Galerie LUMAS, Ausstellung THE FAMOUS FIVE, Romy S…
Ein Dirigent mit Taktstock verdeckt sein Gesicht mit den Händen.

Galerie LUMAS, Ausstellung THE FAMOUS FIVE, Herber…
Alfred Hitchcock späht aus dem Abteil eines Zuges.

Galerie LUMAS, Ausstellung THE FAMOUS FIVE, Alfred…
Das Cover der Zeitschrift „Kristall“ zeigt den Sprinter Armin Hary.

JAPAN - EPSON
Ein älterer Mann im Smoking hält eine bronzene Büste in seinen Händen.

"Henri Nannen Preis 2007"

Nach Stationen bei "Revue" und "Kristall" wurde der in Berlin geborene Lebeck fester Fotograf beim "Stern" und danach Chefredakteur bei "Geo". 1991 wurde er mit dem renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie ausgezeichnet, 2007 mit dem Henri-Nannen-Preis. Der "Stern" nannte ihn einen "charmanten Dieb des Augenblicks".

Lebeck schoss sein wohl bekanntestes Bild 1960 in Leopoldville bei den Unabhängigkeitsfeiern von Belgisch Kongo. Dort hielt er den Moment fest, als ein Einheimischer dem belgischen König Baudouin seinen prächtigen Säbel entriss und Freude strahlend davonlief. "Ich habe blitzschnell fotografiert, ich wusste nicht, ob ich das Bild hatte", sagte er später in einem Interview. Das Bild wurde eine Ikone für den Niedergang der Kolonialmächte in Afrika.

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