"Florence Foster Jenkins": Eine Sopranistin, die singt wie eine sterbende Katze

Meryl Streep, Simon Helberg (Mitte) und Hugh Grant in "Florence Foster Jenkins"
Konventionelles, aber vergnüglich-berührendes Bio-Pic über die schlechteste Sängerin der Welt.

Wenn Florence Foster Jenkins singt, klingt sie wie eine sterbende Katze. Hoch, schrill und falsch. Jeder kann es hören. Nur sie nicht. Florence Foster Jenkins hält sich für eine begnadete Sopranistin, und sie kann es sich leisten. Als Millionärin investiert sie ihr Geld in private Auftritte; und ihr Mann sorgt dafür, dass das Publikum weder in brüllendes Gelächter, noch in Schmerzensschreie ausbricht.

Florence Foster Jenkins gab es wirklich, und ihre schrägen Gesangskünste kann man sich auf YouTube anhören. In Stephen Frears konventionellem, aber berührend-witzigen Bio-Pic spielt Meryl Streep sie mit Gusto und routiniertem Gespür für tragische Komödie. Unschlagbar auch Hugh Grant als glückloser Shakespeare-Darsteller, der jeden Misston seiner Frau mit der Miene des echten Gentlemans erträgt. Richtig umwerfend jedoch ist Simon Helberg aus "The Big Bang Theory": Als Pianist, der Florence bei ihren Auftritten begleitet, stirbt er jedes Mal tausend Tode. Helbergs fassungsloser Gesichtsausdruck zwischen Ungläubigkeit und Verzweiflung ist jede Kinokarte wert.

INFO: GB 2016. 111 Min. Von Stephen Frears. Mit Meryl Streep, Hugh Grant, Simon Helberg.

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