Keine Hängematten, sondern viel Arbeit zum 50er
Der Ausstellungsraum eines Filmmuseums muss die Leinwand sein“, waren sich die beiden Gründer – Peter Kubelka und Peter Konlechner – anno 1964 einig. Mit nicht einmal 30 Jahren setzten sie der damals bestehenden reaktionären Kulturlandschaft, die von „Antiamerikanismus und Anti-Avantgardismus“ geprägt war, kurzerhand einen Verein entgegen. Das Österreichische Filmmuseum war geboren.
Sein 50-jähriges Bestehen begeht die Institution „arbeitsintensiv“, wie Direktor Alexander Horwath anlässlich einer Programmpräsentation am Freitag versicherte. Die dafür 21 geplanten Projekte sind „kein Ausspannen in der Hängematte“, sondern sollen unter anderem auf die Gründer, die Geschichte, die Sammlungen und Positionen des Hauses, aber auch auf Zukunftsfragen Bezug nehmen.
Wie es mit dem Medium Film und seinen Darstellungsformen weitergehen wird, fragt nicht nur der gerade im Entstehen begriffene Film „Cinema Futures“ von Michael Palm, der spätestens Anfang 2015 fertiggestellt werden soll, sondern auch eine internationale Konferenz im November.
Bereits am 29. Jänner ist das Filmmuseum mit einem „ikonischen Werk“ im Wiener Konzerthaus zu Gast. Der Stummfilm „Der Mann mit der Kamera“ von dem russischen Regisseur Dziga Vertov wird in neuem Glanz und seinem ursprünglichen Bildformat gezeigt. Da zu dem Werk keine Original-Partitur existiert, wurde der Komponist Wolfgang Mitterer beauftragt, ein zeitgenössisches musikalisches Pendant zu schaffen. Neben zahlreichen Retrospektiven, Buch-, DVD- und Online-Publikationen wird es am 26. August im Wiener Gartenbaukino und im Rathaus ein großes Sommerfest geben.
Das Filmmuseum ist aber nach wie vor auf der Suche nach Paten, die bedeutende Werke fürs Haus ankaufen. Als Dank werden die „Spender“ bei jeder Filmvorführung namentlich genannt.
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