Eine Starparade an der Rax

Reichenau
Die niederösterreichischen Theaterfestspiele zeigen Ibsen, Schnitzler, Nestroy und Flaubert in Top-Besetzung.

Als „Bayreuth des Theaters“ hat das Intendanten-Ehepaar Renate und Peter Loidolt die Festspiele Reichenau einst bezeichnet. Ja, es gibt tatsächlich Parallelen. Denn Karten sind für beide Festivals mehr als begehrt, die entsprechenden Wartelisten daher lang, und ein Höchstmaß an künstlerischer Qualität wird da wie dort angestrebt und oft auch erreicht.

Ideale Konstellationen

Im Fall der Festspiele Reichenau seit nunmehr 25 Jahren. Am Mittwoch geht es an der Rax wieder los. Mit jener bewährten Mischung aus starken Stücken und großartigen Schauspielern, die es in dieser Konstellation nur in Reichenau gibt. Denn hier agieren die Darsteller von Burg, Josefstadt, Volkstheater oder anderen großen Bühnen miteinander – was so in der regulären Theatersaison bekanntlich unmöglich ist.

Eine Familiensaga von Henrik Ibsen hat am 3. Juli im Neuen, von allen Seiten einsehbaren, weil Arena-förmigen, Spielraum Premiere. „Stützen der Gesellschaft“ wird von Alfred Kirchner in Szene gesetzt. Marcello de Nardo gibt den angesehenen Konsul Karsten Bernick, dessen Lebenslügen nach und nach aufgedeckt werden. Mit dabei sind u. a.: Martin Schwab, Chris Pichler, Therese Affolter und Tobias Voigt.

„Egoisten“ (so der Untertitel) sind ab 4. Juli bei Arthur Schnitzlers „Der einsame Weg“ zu erleben. Joseph Lorenz, Miguel Herz-Kestranek, Julia Stemberger, Regina Fritsch werden in der Regie Hermann Beils im Theater Reichenau zu sehen sein.

Ein klassischer Nestroy kommt ab 5. Juli zu seinem Recht. Nicolaus Hagg gibt bei „Einen Jux will er sich machen“ sein Debüt als Regisseur. Neben Hagg spielen Toni Slama, Wolfgang Hübsch und Ulrike Beimpold.

Großer Bühnenroman

Hagg ist aber auch in einer anderen Funktion präsent. Für die Festspiele hat er eine Bühnenfassung von Gustave Flauberts Romanklassiker „Madame Bovary“ erstellt. Als Bovary ist Stefanie Dvorak im Neuen Spielraum zu erleben. André Pohl gibt ihren Ehemann, und Michael Dangl den Verführer Rodolphe. Im Hintergrund zieht in der Inszenierung von Michael Gampe Peter Matić die Fäden. Premiere ist am 6. Juli.

Weiters gibt es Konzerte von Starpianist Rudolf Buchbinder, von Oleg Maisenberg und Angelika Kirchschlager. Restkarten sind erhältlich.

www.festspiele-reichenau.com

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