Nach Paul Walkers Tod: Zukunft von "Fast & Furious" unklar

Der "Fast and the Furious"-Star starb bei einem Autounfall. Vin Diesel wird seinen "Bruder vermissen". Teil sieben der Reihe ist bereits zur Hälfte abgedreht.

Filme über illegale Autorennen haben ihn berühmt gemacht. Am Samstag starb der durch „Fast and the Furious“ bekannt gewordene Schauspieler Paul Walker mit erst 40 Jahren bei einem Autounfall in Santa Clarita in einem feuerroten Porsche Carrera GT.

Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile. Twitter war am Sonntag ein Ort der Trauer. Sein Kollege Vin Diesel veröffentlichte auf Instagram ein Foto von sich und Walker mit der Nachricht: „Bruder, ich werde dich vermissen. Ich bin absolut sprachlos.“ Co-Star Jordana Brewster hatte auf Twitter kommentiert, sie könne gar nicht glauben, dass Walker tot sei. "Ich bin mehr als untröstlich", hatte Regisseur James Wan am Wochenende geschrieben.

Zukunft von "Fast & Furious" noch unklar

Indessen stellte man sich laut Hollywood Reporter beim Filmstudio Universal der Frage, wie es nach dem Tod des Stars weitergehen soll. Der siebente Teil der "The Fast & The Furious"-Reihe, in dem Walker wieder eine Hauptrolle als Polizist Brian O'Conner spielen sollte, befindet sich gerade mitten in den Dreharbeiten - mehr als die Hälfte ist bereits abgedreht. Bei einer am Sonntag einberufenen Konferenz habe man gemeinsam mit Regisseur James Wan ("The Conjuring") entschieden, dass der Film auch nach Walkers Tod fertiggestellt werden soll.

Die Zukunft der erfolgreichen Action-Kinoreihe ist aber noch unklar. Der Kinostart von Teil sieben war für den 11. Juli 2014 angekündigt. Das Filmstudio Universal Pictures äußerte sich zunächst nicht dazu, ob dieses Datum eingehalten werden kann. Offensichtlich ist auch unklar, ob der Film überhaupt herauskommen kann. Laut US-Medienberichten vom Montag waren viele zentrale Szenen mit Walker noch nicht abgedreht.

Die Reihe ist eine der erfolgreichsten von Universal. Allein Teil sechs brachte dem Filmstudio weltweit 800 Millionen Dollar ein.

Blumen an Unfallstelle

Nach Paul Walkers Tod: Zukunft von "Fast & Furious" unklar
Fans gather and place flowers at the scene of a fiery crash that killed "Fast and Furious" actor Paul Walker in the Santa Clarita area of Los Angeles on December 1, 2013. Walker died at the scene Saturday. REUTERS/Phil McCarten (UNITED STATES - Tags: ENTERTAINMENT OBITUARY)
An der Unfallstelle in Santa Clarita nördlich von Los Angeles in den USA, wo der 40 Jahre alte Walker tödlich verunglückt war, legten trauernde Fans Blumen, Kerzen und Schilder nieder.

2010 hatte Paul Walker die Organisation Reach Out Worldwide gegründet, die Opfern von Naturkatastrophen hilft. Am Samstag war er als Beifahrer auf dem Weg zu einer Veranstaltung in Valenci, 50 km nördlich von Hollywood. Er wollte um Spenden werben für die Opfer des TaifunsHaiyan“ auf den Philippinen. Nach Angaben von TMZ.com kam der Wagen von der Straße ab, prallte gegen einen Laternenmast und dann gegen einen Baum. Der rote Porsche ging sofort in Flammen auf. Die Polizei vermutet überhöhte Geschwindigkeit. Walker und der Lenker, ein guter Freund, dessen Namen aber nicht bekannt gegeben wurde, waren auf der Stelle tot.

Fans twitterten Fotos, die kurz vor und nach dem Unfall gemacht wurden.

Nach Paul Walkers Tod: Zukunft von "Fast & Furious" unklar
Paul Walker, Vin Diesel

Auch privat war Walker ein Autonarr und Mitinhaber eines Autohandels. Oft war er in einem seiner Filmautos, einem Nissan Skyline, unterwegs. „Sie wollten nur eine Spritztour machen, ein bisschen Spaß haben, so wie wir das alle machen“, sagte Unfallaugenzeuge Antonio Holmes dem Lokalblatt Santa Clarita Signal. Paul Walker hinterlässt eine 15-jährige Tochter.

Karriere für die Familie

Er wuchs in Glendale in Kalifornien auf, seine Mutter, ein Model, nahm ihn schon im Kleinkindalter zu Castings mit. Mit zwei Jahren war er Windel-Model. Später erzählte er, seine Eltern hätten ihm nicht in erster Linie zu einer Karriere verhelfen wollen. Es sei vielmehr darum gegangen, die Familie zu unterstützen.

Paul Walker: Autonarr mit großem Herzen

Paul Walker über den Reiz von „The Fast & The Furious“ . . .

"Diese Rolle wurde für mich geschrieben. Es hieß von Anfang an: Paul, komm und spiel einfach dich selbst. Sicher hat man die Charaktere dann noch etwas entwickelt, aber im Grunde geht's mir immer auch um die technische Herausforderung.

"Ich bringe gerne meinen persönlichen, sportlichen Lifestyle ein. Ich bin ein Suchender, fahre Rennen, seit ich ein kleiner Junge bin, außerdem steh' ich auf Martial Arts. Das ist für mich wie der Job meiner Träume."

"Die sportliche Herausforderung bei solchen Filmen reizt mich besonders. Ich meine, wir machen hier nicht 'Schindler's Liste'."

"Das einzige, das für mich enttäuschend ist: Mein Körper schmerzt mittlerweile nach gewissen Aktionen. Aber so ist es eben ..."

Über die Stunts in Actionfilmen . . .

"Es macht mich jedesmal krank, wenn Schauspieler sagen, sie machen alle ihre Stunts selbst. Die Wahrheit ist: die meisten sind unkoordiniert. Sie sind ja keine Athleten, sie sind Künstler. Und natürlich setzt man mich nicht in ein Auto, das gegen einen Zug kracht."

Über seine Renn-Leidenschaft . . .

"Ich bin ein Porsche Afficionado."

"Ich habe eine Firma mit dem Namen AE Performance, wir produzieren High Performance Teile für Rennwägen Ich fahre in verschiedenen Serien Rennen, etwa in der „Redline Time Attack“. Ich habe den schnellsten BMW M3 in Nordamerika."

Über die Autos in „Fast & The Furious“ . . .

"Wir haben einen guten Mix aus alten und neuen Autos. Dominic Toretto (Vin Diesel, Anm.) mag halt die klassischen Muscle Cars. Aber um ehrlich zu sein, diese Autos sind nur für ein straightes Leben geeignet. Im zweiten Jahr kannst du sie hergeben, die sind zum Vergessen. Aber das ist eben Movie Magic."

Über Vin Diesel . . .

"Ich liebe es, mit Vin zu arbeiten. Er ist wie ein Bruder für mich. Brüder sehen einander gern, aber manchmal macht er mich verrückt. Es kann sein, dass er mich ansieht, als ob er mir den Hals umdrehen will. Wir müssen das nicht verstecken. Fünf Minuten später ist alles wieder in Ordnung. Wenn man die fragilen Egos bedenkt, und alle Besonderheiten, die Schauspieler haben, dann haben wir es uns wirklich redlich verdient, so lange ein Team zu sein."

Im Spaß über Vin Diesels Fahrkünste . . .

"Vor 'The Fast & The Furious' konnte der Typ nicht einmal mit einer Handschaltung umgehen. Er hat ja beim Rennfahren noch immer seinen Arm hinausgelehnt. Das ist eben Dominic Toretto, diese Figur ist "larger than Life". Keiner könnte die Figur besser spielen als Vin."

Über die neue Generation von Actionstars . . .

"Ich denke, der Actionstar von heute ist anders, als der aus den Achtzigern. Leute wollen jetzt mehr reale Charaktere sehen. Davor waren die Helden eher wie Cartoon-Figuren, Karikaturen, die größer als Leben sind."

Über das Erfolgsrezept von „The Fast And The Furious“ . . .

"Wenn das Rezept einfach „schnelle Autos, coole Typen und schöne Frauen“ wäre, gäbe es viel mehr solche Filmserien. Da spielt auch Glück mit, dass das über zehn Jahre erfolgreich ist. Es gibt keine perfekte Erfolgsformel."

"Was mir am meisten daran gefällt: Ich kann zehn Jahre lang Teil eines Projekts sein, das den Leuten wirklich gefällt. Jeder möchte ja, dass er in seinem Leben etwas gemacht hat, das bleibt, das Menschen Freude bereitet hat. Ich bin jetzt zwar nicht so vermessen, das mit Michelangelo zu vergleichen. Aber es geht schon darum, etwas Bleibendes zu hinterlassen."

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