"Fack ju Göthe 3": Erfolgskomödie auf Absturzkurs

Elyas M’Barek kennt sich mit Kunst nicht aus: "Fack ju Göthe 3"
Lahmer dritter Teil von Deutschlands Erfolgskomödie.

Die Zahlen sprechen für sich: Mit 7,3 und 7, 7 Millionen Zuschauern zählten die Anarcho-Komödien "Fack ju Göthe" (2013) und "Fack ju Göthe 2" (2015) zu den erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten. Nicht nur, weil Elyas M’Barek als Kleinganoven und Aushilfslehrer Zeki Müller die Frauenherzen zuflogen, sondern vor allem, weil die Mischung aus groben Gags und genau beobachtetem Unterschichtstonfall den Nerv der Zeit traf. Davon kann in "Fack ju Göthe 3" nicht mehr die Rede sein.

Handlungsmäßig dünn und vom Humorniveau her niedrig, verdünnt sich anarchistischer Charme im Warmbad der Sentimentalität. Denn die Goethe-Gesamtschule läuft Gefahr, geschlossen zu werden. Katja Riemann als Direktorin muss heftig am Kleber schnüffeln, um ihre Nerven und Schulinspektor Michael Maertens zu beruhigen: Wenn Zeki Müllers Chaostruppe sich nicht bessert, ist es aus. Der Weg zum Erfolg erweist sich als steinig: Jella Haase als unterbelichtete Chantal hat Cyber-Sex im Ganzkörperkostüm, Schüler "Danger" verwechselt moderne Kunst mit Klo und kackt in die Ausstellung, Uschi Glas fällt eine Dinosaurier-Attrappe auf den Kopf und Elyas M’Barek verschluckt ein daumengroßes Zäpfchen (nachdem seine Schüler vergeblich versucht haben, es ihm in den Hintern zu rammen). Wir haben schon mehr gelacht.

INFO: Deutschland 2017. 120 Minuten. Von Bora Dagtekin. Mit Elyas M’Barek, Jella Haase, Katja Riemann, Sandra Hüller, Max von der Groeben.

KURIER-Wertung:

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