Ethnocineca: Die Welt besser verstehen lernen

Die Doku „Fest of Duty“ feiert im Rahmen der Ethnocineca Österreichpremiere.
Das Dokumentarfilmfestival zeigt bis 22. Mai ein vielfältiges Programm.

Zwei neunjährige Mädchen ziehen durch die Straßen Teherans. Sie sind am Weg zu ihrem "großen Tag", dem "Fest of Duty". Es ist der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Denn nach diesem religiösen Ritual sollte jedes muslimische Mädchen einen Hijab, ein Kopftuch, tragen. Für den Rest ihres Lebens.

Begleitet wurden die beiden jungen Iranerinnen von der Regisseurin Firouzeh Khosrovani, die acht Jahre nach dem "Festakt" zu ihnen zurückkehrt. Während Maryam den Hijab mit voller Überzeugung trägt, träumt Melika davon, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Diese "Coming of Age"-Geschichte über die Vielstimmigkeit von Religion eröffnete gestern Abend das Dokumentarfilmfest Ethnocineca in Wien. Die Doku, die einfühlsam die Bedeutung von Familie im religiösen Zusammenhang erforscht, wird am 19. Mai, um 19.30 Uhr im Votiv Kino wiederholt.

Themen unserer Zeit

Noch bis 22. Mai kann man sich beim zehnjährigen Jubiläum des Festivals eine Vielzahl an filmischen Arbeiten aus unterschiedlichen Teilen der Welt ansehen. Im Mittelpunkt stehen couragierte Low-Budget-Produktionen, die im regulären Kinobetrieb kaum Platz finden. Es sind lebendige und unaufdringliche Abziehbilder der Realität, Beiträge von anderen Lebensrealitäten, die einem die Welt ein Stück näher bringen.

Unter den 61 Filmen ist auch "Lampedusa im Winter" (21. Mai) von Jakob Brossmann und "Traces of War" (19. Mai) von Jana Richter, die 20 Jahre nach dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan die Frage stellt, warum es zwischen den beiden Ländern noch immer keinen Friedensvertrag gibt. Die Welt im Kino – mit Themen unserer Zeit.

Info: Ethnocineca – noch bis 22. Mai im Votiv Kino & De France. Details zum Programm.

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