Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

Viel Blues, viele Soli und Hits wie „Tears In Heaven“ und „Wonderful Tonight“: Eric Clapton in Wien
Der britische Gitarristzeigte bei seinem Wien-Auftritt, dass flinke Soli keine Magie garantieren.

Clapton is God" sprayten seine Fans einst an Wände. Damals, Mitte der 60er-Jahre in London, nachdem sich Eric Clapton mit den Bands Yardbirds und John Mayall & the Bluesbreakers erstmals einen Namen gemacht hatte. So flüssig und mühelos, so souverän und eindringlich war sein Gitarre-Spiel – das, dachten sie, konnte nicht von dieser Welt sein.

50 Jahre später hat sich nichts daran geändert. Beim Konzert in der Wiener Stadthalle war Claptons Virtuosität das Erste, das erstaunte. Ein, zwei Mal traute sich Begleit-Gitarrist Andy Fairweather Low auch zu solieren. Aber im direkten Vergleich mit Clapton konnte er nur holprig klingen.

Fotos vom Konzert

Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

AUSTRIA MUSIC
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

KONZERT: ERIC CLAPTON IN DER STADTHALLE IN WIEN
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

AUSTRIA MUSIC
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

KONZERT: ERIC CLAPTON IN DER STADTHALLE IN WIEN
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

KONZERT: ERIC CLAPTON IN DER STADTHALLE IN WIEN
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

AUSTRIA MUSIC
Eric Clapton live: Virtuos, aber erst spät wirklich packend

AUSTRIA MUSIC

Spannung

Die meisten Soli spielte aber ohnehin der Meister selbst. Mit einer Setlist, die zum Großteil aus Coverversionen von Blues-Klassiker bestand, hatte Clapton sich damit ausreichend Möglichkeit geschaffen. Doch die Rückkehr zu seinem geliebten Blues machte zumindest anfangs in der Stadthalle noch keine Spannung: "Somebody’s Knocking" und "Hoochie Coochie Man" – tolle Songs, fingerflinke Soli. Irgendwie zu flink. Viele Töne, perfekte Technik. Aber kaum Feeling. Bewundernswert. Aber nicht hinreißend.

Erst ab dem Akustik-Teil mit dem grandiosen "Driftin’ Blues" besann sich Clapton mehr auf das, was ihm einst den Weltruf als Gitarrist und den Spitznamen "Slowhand" eingebracht hat: Wenige Töne genau so zu setzen, dass sie unter die Haut gehen. So kam auch der Klassiker "Layla" im Akustik-Teil bluesiger daher, als man ihn aus dem Radio kennt.

Fremdkörper

Dafür wirkten Claptons Pop-Hits – "Wonderful Tonight" und "Tears In Heaven" (mit einem schmalzigen Keyboard) in diesem Programm wie Fremdkörper. Aber kurz darauf war der 69-Jährige mit "Cross Road Blues" ohnehin schon wieder ganz in seinem Element. Und dann endlich auch mit dem Feuer und der Leidenschaft, die man von Clapton-Konzerten in den 80er-Jahren gewohnt war.

KURIER- Wertung:

Kommentare