Engagiert Euch! Neues Verhältnis zwischen Medien und Lesern

Eine KURIER-Leser-Initiative
Beim "Audience Engagement Day" wurden Wege gezeigt, wie Medien und ihre Leser voneinander lernen können

Der Medienwandel hat für viele Beteiligte gewisse Schwierigkeiten mit sich gebracht: Medien suchen neue Einnahmequellen in der digitalen Welt, Journalisten müssen sich an neue Geschwindigkeiten gewöhnen.

Aber es gibt einen klaren Gewinner dieses Wandels: Den Leser. Der wird umworben wie nie zuvor, sein Abo und sein Klick sind zum heiß umkämpften Gut geworden.

Und er wurde dadurch – das war nicht immer so – zum gleichwertigen Partner im medialen Austausch von Information: Seine Meinung zählt, und wird auch aktiv von den Medien erfragt. „Audience Engagement“ heißt das diesbezügliche Schlagwort: Die Medien suchen Wege, auf denen sich das Publikum aktiv in die Gestaltung der Medienthemen einbringen kann – und diesen auch Emotion entgegenbringt.

Vertrauen

Denn auch dadurch, hieß es nun beim „Audience Engagement Day“ des fjum – forum journalismus und medien, könnten die Medien jenes Vertrauen wieder gewinnen, das viele Nutzer inzwischen vermehrt den Geschichten auf den Sozialen Netzwerken entgegenbringen.

Der KURIER präsentierte ein Projekt, bei dem die Leser zu ihrer Sicht der politischen Begriffe „rechts“ und links“ befragt wurden.

Wie wichtig es ist, mit seinen Lesern zusammen Themen zu entwickeln, schilderte auch Jost Lübben, Chefredakteur der Westfalenpost. Die Regionalzeitung hat vor einigen Jahren begonnen, sich aktiv den Themen der Bevölkerung zu widmen. Da es darunter viele Pendler gibt, startete man eine Initiative für einen Pendlerbus mit W-Lan, die man mit Unterstützung der Leser an die lokale Politik herantrug. Oder man ließ Anrainer eines Flüchtlings-Erstaufnahmezentrums in der Zeitung zu Wort kommen – „um ihnen die Gelegenheit zu geben sich einfach einmal zu äußern“.

Diese Initiativen sorgen dafür, dass die Zeitung eine größere Rolle im Leben der Menschen spielt – und auch dafür, dass die Journalisten besser verstehen, was ihre Leser bzw. Seher wollen. Ein Lernprozess auch für die Medien: „Wir haben das oftmals nicht getan“, sagt Lübben.

Und auch der Umgang mit den Daten über den Leser will gelernt sein:

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