Ein Comic folgt Stieg Larssons Weg zur Erfindung der Lisbeth Salander

Ein Comic folgt Stieg Larssons Weg zur Erfindung der Lisbeth Salander
Graphic Novel über das kurze und abenteuerliche Leben des "Millennium"-Autors

Es begann 1962 im verschneiten Wald von Bjurele, 800 Kilometer nördlich von Schweden. Ein Kind folgt seinem Großvater auf die Jagd. Die Geburtsstunde des Helden Stieg Larsson, geboren als Karl Stig-Erland Larsson. Der Großvater erklärt dem Buben, warum man Füchse jagen müsse: Sie seien das Symbol des Faschismus – das man nicht in den „Hühnerstall der Demokratie lassen darf“.

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Avant-verlag.de
So beginnt dieGraphic Novel, in der der Filmemacher Guillaume Lebeau und der Zeichner Frédéric Rébéna aus dem kurzen Leben des Vielschreibers und politischen Kommentators Stieg Larsson berichten, dem es gelang, Kritik an gesellschaftlichen Missständen in Bestseller zu verpacken.
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In drei Momentaufnahmen zeigen Lebeau und Rébéna, welche Ereignisse Larsson geprägt haben: Wie ein verschneiter Wintertag in den Wäldern von Nordschweden den Gerechtigkeitssinn des vierzehnjährigen Larsson erweckt; wie er in den 1970ern ein Jahr mit der Guerilla in Eritrea verbringt und wie ihn ein blutiger Bombenanschlag von Neo-Nazis im Schweden der 1980er zu der Gründung der Expo-Stiftung und des gleichnamigen antifaschistischen Magazins veranlasst, das Pate stand für die Zeitschrift „Millennium“, für die seine Romanfigur Mikael Blomkvist arbeitet, wo er die skurrile Hackerin Lisbeth Salander kennenlernt. Für die Krimis änderte Larsson seinen Vornamen von Stig in Stieg, um Verwechslungen mit dem Regisseur Stig Larsson zu vermeiden.
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Die Trilogie des Autors, dessen Erfolg auch seinen Fähigkeiten als Meinungsmacher geschuldet ist, verkaufte sich weltweit mehr als 63 Millionen Mal.

Als Larsson mit knapp fünfzig starb, hatte sich der Erfolg gerade erst angebahnt. Im Herbst 2004 waren die Übersetzungsrechte bei der Frankfurter Buchmesse nach Deutschland verkauft worden. Larsson schrieb seinem Bruder, wie sehr er sich darüber freue.

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Es ist fast grotesk, wie der Mann, der wegen seines Engagements gegen Rechtsextremismus jahrelang bedroht wurde, tatsächlich starb: Am 9. November 2004 war der Aufzug in seinem Büro kaputt, er hatte es eilig, lief die Stiegen hinauf ins oberste Stockwerk und starb zwei Stunden später an einem Herzinfarkt.

Die Trilogie wurde posthum veröffentlicht und machte den schwedische Journalisten zu einem der erfolgreichsten Autoren Europas.

INFO: Guillaume Lebeau, Frédéric Rébéna: „Stieg Larsson vor der Millenium- Trilogie“ Avant-Verlag.15,40 Euro.

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