Durchschnaufen, nachholen: Kunst als Feiertagsprogramm

Wer sich für 2015 sammeln will, dem hilft die Kunst. Empfehlungen für die ruhigen Tage.

Die Zeit "zwischen den Jahren" ist nahezu ideal für Ausstellungsbesuche: Wer in dieser Zeit seine Gedanken, Perspektiven und Ziele neu ordnet, findet in der Kunst ein erprobtes Hilfsmittel. Dazu ist (hoffentlich) der Erledigungs-Druck abgefallen, und so bleibt (hoffentlich) Zeit, Ausstellungen zu besuchen, zu denen man es bisher nicht geschafft hat.

Nur noch bis 11. Jänner zeigt etwa die Wiener Albertina ihre große Ausstellung zu Joan Miró: Hier gewinnt man einen Überblick über das überbordende Werk eines Künstlers, der zwischen Fantasie und Bodenständigkeit pendelte. Ebenfalls nicht versäumen sollte man beim Albertina-Besuch die Werkschau zum 85. Geburtstag von Arnulf Rainer (nur noch bis 6. Jänner!) und die meditativen Stein-Skulpturen von Karl Prantl (bis 1. Februar).

Nicht mehr allzu lange zu sehen ist auch die große Giacometti-Ausstellung im Leopold-Museum (noch bis 26. Jänner): Nie bekommt man die ausdrucksstarken Skulpturen des Schweizers in Österreich sonst in solcher Dichte und Qualität zu sehen. Dass die dünnen Bronzegestalten – die heute zu den wertvollsten Kunstobjekten der Welt zählen – ein starker Kristallisationspunkt für Gedanken sein können, lässt sich am besten selbst erfahren.

Im traditionelleren Sinn spirituell ist die Ausstellung "Engel – himmlische Botschaften in alten Handschriften" im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek angelegt: Anhand von Meisterwerken der Buchkunst erfährt man hier, wie sich Menschen verschiedener Epochen und Religionen zu Engelsfiguren hingezogen fühlten (bis 1. Februar 2015): Eine hochinteressante Schau ohne Kitsch oder religiösen Missionsauftrag.

Modern & Klassisch

Unter den jüngst eröffneten Ausstellungen ist die Schau "Josef Hoffmann & Adolf Loos – Wege der Moderne" im MAK besonders zu empfehlen – breitet sie doch mit Bildern, Möbeln und Kunsthandwerk den Grundstoff jener "Wiener Moderne" aus, von dem die Stadt bis heute zehrt (bis 19. April).

Natürlich ist auch die Velázquez-Schau im Kunsthistorischen Museum (bis 15. Februar) absolut ans Herz zu legen. Doch auch die Klassiker des Museums – etwa Pieter Bruegels "Jäger im Schnee" oder Jacob Jordaens’ "Fest des Bohnenkönigs" – sind gerade zur festlichen Zeit einen Besuch wert.

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