DJ Hell: Rhabarber-Saft statt Champagner

DJ Hell: Rhabarber-Saft statt Champagner
Der Münchner Electro-Urvater kommt für ein dreistündiges Halloween-Set nach Wien

Helmut Josef Geier steht schon seit über 35 Jahren als DJ Hell hinter den Plattenspielern weltweit angesagter Clubs. Kaum einer kennt sich im Nachtleben besser aus als das bayrische Electro-Urgestein. Auch im Alter von 52 Jahren denkt er nicht ans Aufhören. Vielmehr sieht er es als Verpflichtung, weiterzumachen, sein Wissen weiterzugeben und Talente auf seinem Label Gigolo Records zu fördern.

Am Freitag kommt DJ Hell nach Wien, um bei einer Halloween-Party in der Pratersauna (Waldsteingartenstraße 135) aufzulegen. Für den in München lebenden Nachtarbeiter hat Halloween aber „keine tiefere Bedeutung“, wie er dem KURIER im Gespräch mitteilt. Auch Verkleidungen, Maskenbälle und Faschingsumzüge seien nicht sein Metier. Wesentlich wohler fühlt er sich hingegen in den großen Clubs dieser Welt. Es gibt fast nichts, das er als DJ noch nicht gemacht oder gesehen hätte – vom illegalen Rave über die Loveparade bis hin zur Privatparty in der Villa des Playboy-Gründers Hugh Hefner in Los Angeles. Hell hat schon überall seine Tracks gespielt.

Geheimnis der Nacht

Gelangweilt ist er von der Arbeit als DJ aber noch keineswegs, denn „jede Party ist anders und nicht zu vergleichen mit anderen Situationen im Leben. Man weiß ja nie, was wirklich passieren wird. Das ist und bleibt auch das Geheimnis der Nacht.“ Vom Wiener Nachtleben wolle er sich gerne aufs Neue überraschen lassen. Nervös ist er vor Auftritten schön länger nicht mehr, denn er ist stets gut vorbereitet. „Das Filtern von guter und böser Musik gehört zum täglichen Brot eines DJs“, so Hell.
Drogen verneint er seit Jahren und auch seinen langjährigen wie üppigen Champagner-Konsum hat er sich mittlerweile abgewöhnt. Auf was kann er beim Auflegen nicht verzichten? „Auf einen Rhabarber-Saft und einen Beistelltisch mit Lampe.“

Weitere Fortgehtipps

Die Nacht von Freitag auf Samstag steht ganz im Zeichen von Halloween. So gut wie jeder Club in Wien versucht die Partymeute mit einem speziellen Programm anzulocken. Eine kleine Auswahl:

Während DJ Hell in der Wiener Pratersauna mit viel Routine an den Knöpfchen des DJ-Mixers drehen wird, verlegt in der Grellen Forelle (Spittelauer Lände 12) Vercetti Technicolor treibende Disco-Platten.

In der Auslage (Lerchenfelder Gürtel 43) feiert man Halloween auf zwei Floors mit unterschiedlichen DJ-Paarungen.
Die Veranstaltungsreihe „Jack“ feiert im Club Dual nach rund einem Jahr Pause die Auferstehung. Zu dieser wird Zanshin vom heimischen Label Affine Records sein Faible für Jungle Musik ausleben.

Anlässlich der Party „20 Years Of Hip-Hop“ im Café Leopold (Museumsplatz 1) werden die Waxolutionists ausgewählte Hip-Hop-Platten auflegen. Die heimische Formation feiert dort auch ein kleines Jubiläum: Vor 15 Jahren legten sie ihr Debütalbum „The Smart Blip Experience“ vor – ein Meilenstein der österreichischen Hip-Hop-Geschichte.

Bei der vom heimischen Radiosender FM4 veranstalteten „Nacht der elektronischen Musikkultur“ wird im Rathaus zur Abwechslung mal – ähm – keine Politik gemacht. Geladen wird zur Megaparty mit 19 DJs auf drei Floors. Im Flex gibt es zu Visuals von Mottenlicht Tech-House des Spaniers Dosem. Und in der Kantine (Schnirchgasse 9) wird der Electro-Produzent Solee unterhalten.

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