Die zweite Frau, die eine Berlinale eröffnet

Juliette Binoche bei der Berlinale.
Enttäuschung über Isabel Coixets pathetisches Nordpol-Drama mit Juliette Binoche.

Die 65. Berlinale begann mit einem Absacker: Die Pressevorführung des EröffnungsfilmsIsabel Coixets Nordpol-Drama "Nobody Wants the Night" mit Juliette Binoche – endete praktisch ohne Applaus. Vielleicht war insgesamt doch zu viel Pathos von der Leinwand geflossen.

Dabei hatten wohl alle ihr Bestes gegeben: Die französische Star-Schauspielerin Binoche warf ihre ganze Emotion in die Darstellung der Josephine Peary, die ihrem berühmten Ehemann, dem Arktis-Forscher Robert Peary, 1908 in die Eishölle nachreist. Dort trifft sie auf eine Inuit, die sich als Geliebte des Ehemannes entpuppt.

Die Kälte habe ihr bei den Dreharbeiten keineswegs zu zu schaffen gemacht, erzählt Binoche leutselig im Pressegespräch: "Im Gegenteil, im Studio war es ziemlich heiß. Wir mussten das Frösteln mit der Fantasie herbeizaubern."

Wie es sich anfühle, nach Margarethe von Trotta erst die zweite Frau zu sein, deren Film eine Berlinale eröffne, wird Isabel Coixet gefragt. "Ich hoffe, ich werde nicht die letzte sein", wehrte diese weitere Gender-Fragen ab: "Wer weiß, vielleicht habe ich ja einen Penis."

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