"Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott": Treuherziger Religionskitsch

Sam Worthingon und Ocativa Spencer: "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott"
Bestseller in Bonbon-Farben.

Nachdem seine Tochter entführt und ermordet wird, fällt Familienvater Mackenzie in Depressionen. Bis er eines Tages einen Zettel im Briefkasten findet: Gott möchte ihn sehen, in einer Berghütte in Oregon. Obwohl er es für einen Trick des Mörders hält, macht sich Mackenzie auf den Weg – und trifft auf obskure Gestalten, die ihm offenbar der Himmel schickt.

Diese Auseinandersetzung mit Tod und Religion kann keinen kaltlassen. Im wahrsten Sinne des Wortes nicht: Glühende Begeisterung erntete warmherzige Darstellung eines unendlich liebevollen Gottes in dieser Geschichte – und entsprechend millionenfach wurde der gleichnamige Bestseller von William Paul Young, der ein Jahr lang auf der Bestseller-Liste der New York Times stand, weltweit verkauft.

Vergleichsweise kalt lässt einen dagegen der allzu treuherzige Religionskitsch, den dieser Film stellenweise vermittelt. Die Dialoge über die Frage „Warum gibt es Leid?“, über den Ursprung des Bösen, das Wesen Gottes und den Sinn der Welt und des Lebens sind zum Teil dem Roman entnommen, wirken aber im bonbonfarbenen Film weniger tiefsinnig.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: USA 2017. 133 Min. Von Stuart Hazeldine. Mit Sam Worthington, Octavia Spencer.

KURIER-Wertung:

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