Deutschrap: Die Verhöhnung von Auschwitz-Opfern war zuviel

Kollegahs Reime über den Holocaust führten zum Ende des Preises.
BMG trennte sich von Kollegah. Bei genauerem Hinsehen gibt es auch andere Rapper, die ein Problem mit Juden haben.

Der deutsche Musikpreis Echo ist dadurch in eine schwere Krise geraten. Und das Musiklabel BMG ließ seine Stars schließlich fallen: Am Donnerstag legte das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Kollegah und Farid Bang auf Eis und kündigte eine Kampagne gegen Antisemitismus an.

Die Rapper waren mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet worden, was ihre Reime ins Rampenlicht rückte. Die Öffentlichkeit war entsetzt: Ihr Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ (JBG3) enthält die Textzeilen: „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow“. Die Opfer von Konzentrationslagern herabzuwürdigen war dann doch zuviel im provokanten Genre Rap.

Dessen Protagonisten haben offenbar nicht nur in Einzelfällen Probleme mit dem Judentum. Der Rapper Haftbefehl reimte einst: „Du nennst mich Terrorist ich nenne dich Hurensohn/Gebe George Bush ein Kopfschuss und verfluche das Judentum.“ Später distanzierte er sich davon, rappte dafür aber über die jüdische Bankiersfamilie Rothschild. Favorite textete mit Kollegah: „Ich leih' dir Geld, doch nie ohne 'nen jüdischen Zinssatz.“

Kommentare