Dem Nestroy ist der Turrini halt verfallen

Dem Nestroy ist der Turrini halt verfallen
Im Wiener Raimund Theater wird die Theaterbranchegefeiert. Peter Turrini erhält den Preis für sein Lebenswerk,Peter Handke denAutorenpreis.

Andere Preise hat er schon abgelehnt. Orden zum Beispiel. Auszeichnungen, die "nach früher Grablegung" riechen. Über den Nestroy-Preis für sein Lebenswerk hat sich Peter Turrini hingegen sehr gefreut. "Ich bin ja dem Nestroy, dem Namenspatron dieses Preises, verfallen. Er hat seine lebenslängliche Traurigkeit in äußerste Spaßigkeit verpackt. Das ist mir sehr nahe", sagte der Autor im KURIER-Gespräch.

Dem Nestroy ist der Turrini halt verfallen

Und versprach Großes: "Ich werde diesen schönen Preis zum Anlass nehmen, um endlich mit meinem Lebenswerk zu beginnen. Es schwirren schon mehrere Projekte in meinem Kopf herum." Etwa das Drama "Aus Liebe", das er für die übernächste Saison fürs Theater in der Josefstadt schreibt ...

Moderatorentrio

Dem Nestroy ist der Turrini halt verfallen

Montagabend ist im Raimund Theater wieder einmal die Verleihung der Nestroy-Preise angesetzt. Moderatoren: Das launige Trio Rudi "Seyffenstein" Roubinek, Gregor Seberg und Katharina Strasser. Unter den Jury-Preisträgern, die vorab feststanden, ist neben Peter Turrini ein weiterer großer österreichischer Dramatiker vertreten: Peter Handke wird für sein bei den Salzburger Festspielen uraufgeführtes Kärntner Partisanen-Poem "Immer noch Sturm" mit dem Autorenpreis für das beste Stück bedacht. Auch Handke hat natürlich schon weitere Bühnenpläne: Das Burgtheater wird 2012 sein Zwei-Personen-Stück "Die schönen Tage von Aranjuez" uraufführen.
Thomas Schulte-Michels wird konkurrenzlos für sein Bühnenbild zu "Herr Puntila und sein Knecht Matti" am Volkstheater mit dem Preis für die beste Ausstattung gewürdigt. "Eine Augenweide", befand auch die KURIER-Kritik. "Schulte-Michels, der auch Regie führte, schuf eine Zirkuswelt. Und seine sich ständig drehende Erde, eine Landschaft aus roten Stühlen und Bierkisten, bevölkert er mit Geisterbahngestalten."

Königsdisziplinen

Dem Nestroy ist der Turrini halt verfallen

In vier weiteren von der Jury und in fünf von der Akademie bestimmten Kategorien mussten die Nominierten noch zittern, ob ihr Name fällt.
Immerhin ist das Feld - mit Nennungen vom Theater der Jugend über das Schauspielhaus Wien bis zu den Festspielen Reichenau - heuer breiter gestreut als in den Jahren zuvor.
Und auch in die Kategorie der besten deutschsprachigen Aufführungen hat es endlich wieder eine österreichische Inszenierung geschafft: Andrea Breths Szenencollage "Zwischenfälle" (Akademietheater) wetteifert mit Michael Thalheimers "Die Weber" vom Deutschen Theater Berlin und Barbara Freys Züricher "Platonow" um den Preis.

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