Das Winterpalais wartet auf sein Geld

Das Winterpalais wartet auf sein Geld
Direktorin Husslein braucht 2,5 Millionen – „sonst müsste man wieder zusperren“

Es war ein Glanzlicht des Kulturjahres 2013 – doch noch wackelt die Finanzierung für das aktuelle Jahr: Im vergangenen Oktober wurde das einstige Winterpalais des Prinzen Eugen in der Wiener Himmelpfortgasse nach aufwendiger Restaurierung öffentlich zugänglich gemacht.

Am Eröffnungswochenende kamen 35.000 bei freiem Eintritt in den Barockbau – „das erfolgreichste Wochenende seit Eröffnung der Österreichischen Galerie“, wie Direktorin Agnes Husslein bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag sagte.

Ex-Finanzministerin Maria Fekter hatte ihr Büro 2012 aus dem Winterpalais abgezogen und die Nutzung der Prunkräume als Museum angeregt. Das Parlament genehmigte im April 2013 5,7 Millionen Euro für den Umbau.

Für die Gewährleistung des laufenden Betriebs müsste die Basisabgeltung des Belvedere nun um 2,55 Millionen Euro pro Jahr erhöht werden. Ex-Kulturministerin Claudia Schmied (S) und Ex-Finanzministerin Fekter (V) hatten entsprechende Zusagen gemacht, der Mehraufwand des Kulturministeriums sollte durch eine Aufstockung des Kulturbudgets durch das BMF gedeckt werden.

Halten Zusagen?

Die Frage ist nun, ob diese Zusagen in den bevorstehenden Budgetverhandlungen für 2014 halten. Aus dem Büro des designierten Kulturministers Josef Ostermayer (S) heißt es vorsichtig, man „werde sehen, dass man im Zuge der Budgeterstellung eine gemeinsame Lösung findet.“

Im Belvedere läuft indes die Planung für das Winterpalais, nicht zuletzt die Vermarktung für Touristen, auf Hochtouren. „Wir gehen davon aus, dass wir dieses Geld bekommen, sonst müsste man das Winterpalais sofort wieder zusperren“, sagt Husslein.

Die Direktorin will keinesfalls Einkünfte aus dem Belvedere-Haupthaus in das Winterpalais pumpen. Diese Gelder werden nämlich im „21er Haus“ gebraucht: Das Museum für Gegenwartskunst blieb mit 32.994 Besuchern im Jahr 2013 ein Sorgenkind. Rund zwei Millionen Euro, so Husslein, mussten aus Eigenmitteln zum Betrieb zugeschossen werden.

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