Der liebe Onkel Cro lässt die Pandas tanzen

Cro live: Das Wien Konzert wurde wegen der großen Nachfrage vom Gasometer in die Stadthalle verlegt.
Cro zeigte sich in Wien als versierter Gastgeber einer Rap-Pop-Kinderparty.

"Abartig viele" Plüsch-Pandabärchen hat Cro schon zuhause. Montagabend bei seinem Konzert in der Wiener Stadthalle kamen noch einige dazu. Denn die Fans, die der Rapper mit der putzigen Maske anzieht, sind jung. Zum Teil so jung, dass sie eben gern mit Plüschtieren werfen, mit Masken und Kostümen verkleidet kommen, eben altersgerecht eine Kinderparty feiern.

Dabei ist das, was der als Carlo Waibel geborene Stuttgarter bietet, nicht nur kindlich. Klar, seine Art mit dem Publikum umzugehen, es einzubinden und zu animieren, hat etwas von einem lieben Onkel. Dass er sich Fans zum Rap-Battle auf die Bühne holt, oder sie ein Foto von der Band schießen lässt, kann man aber auch als Erwachsener – egal, ob als Begleitung oder freiwillig gekommen – sympathisch finden. Genauso die Texte der Raps: Die vielleicht sogar am meisten: Da geht es um die Freundin, die Freunde und die Musik – alles brav, lieb und fast spießig. Was für ein Glück, dass der Nachwuchs nicht auf Gangsta-Rapper wie Sido oder Bushido steht! Denn inbrünstig mitgesungen wird hier jedes Wort.

Der liebe Onkel Cro lässt die Pandas tanzen
epa03737942 German rapper Cro performs at music festival 'Rock im Park' in Nuremberg, Germany, 09 June 2013. More than 70,000 rock fans are expected at the event that runs until 09 June. EPA/Daniel Karmann

Und die Musik? Die ist das, was sie ist: "Raop" wie Cro es bezeichnet, eine Mischung aus Rap und Pop. Und auch wenn sie gefällig und ohne scharfe Kanten ist, dieses Genre beherrscht Cro: Immer wenn die Beats drohen, zu eintönig zu werden, ändert er geschickt das Tempo oder die Atmosphäre. Er holt Gast-Rapper Young Teesy dazu, der auch seine astreine Soul-Stimme hören lässt und den Star des Abends neidisch macht. Er setzt sich selbst ans Klavier, spielt solo und summt dazu. Und er schiebt Nummern ein, die seine Band (bestehend aus Gitarrist, Drummer und DJ Psaiko.Dino) fast wie eine Rockformation klingen lässt.

Dazu gibt es Feuerwerks-Effekte und Hits wie "Easy" und "Traum". Unzufrieden ist danach keiner. Aber richtig high sind auch nur Cros treueste Fans, die sieben bis 17-jährigen Mädchen, die verschwitzt, verzückt und johlend um die Garderoben schwirren.

KURIER-Wertung:

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