"Creed – Rocky’s Legacy": Rocky im Renten-Alter

Sylvester Stallone erhielt seinen zweiten Globe für Rocky Balboa
Sylvester Stallone trainiert als Rocky Balboa den Jung-Boxer.

Dass ein nuschelnder Schauspieler für eine Boxer-Rolle für einen Golden Globe nominiert und einen Oscar bekommen würde, das hatte 1977 niemand erwartet. Am wenigsten Sylvester Stallone selbst. Rund vier Jahrzehnte und sechs " Rocky"-Folgen später erhält er für dieselbe Rolle tatsächlich einen Golden Globe – und der nächste Oscar ist zumindest in Reichweite.

In " Creed" spielt der 69-jährige Action-Star den "Rocky" im Renten-Alter. Stallones Selbstironie macht das gut gemachte Boxer-Drama vergnüglich. War Rocky einst selbst noch der aufstrebende junge Boxer, so begleitet er nun den jungen Adonis mit Ratschlägen und Lebensweisheiten. Wegen seiner Adoptivmutter kann Adonis nur heimlich boxen, denn sie hatte ihn als Kind aus der Jugendstrafanstalt zu sich geholt, nachdem sein Vater, der berühmte Champion Apollo Creed im Ring gestorben war. Dem Sohn hat sie das Boxen verboten. Ryan Coogler inszenierte "Creed" als "Coming-of-Age-Story". Dem Boxfilm-Genre kann er zwar wenig Neues abgewinnen, aber wie Rocky – seit 40 Jahren das Idol des weißen Underdogs – für den jungen Afroamerikaner zum Ersatzvater wird, ist als gesellschaftliche Utopie berührend.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: CreedRocky’s Legacy. USA 2015. 133 Min. Von Ryan Coogler. Mit Sylvester Stallone, Michael B. Jordan.

KURIER-Wertung:

Creed - Rocky's Legacy

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