CNN-Preis Nominierung für Christian Lerch

CNN-Preis Nominierung für Christian Lerch
Christian Lerch ist mit seinem Feature auf Ö1 einer von drei Nominierten für den renommierten "CNN Journalist Award 2012"

Das Radio hat eine besondere Macht. Das wird beim Hören dieses Features wieder einmal deutlich: Im Hintergrund rauscht ruhig das Meer, man sieht die Palmen vorm inneren Augen sanft im Wind sich wiegen – und dazu sprechen junge Israelis über ihren Wehrdienst. Strandidylle meets Kriegstrauma. Ein starkes Stück Hörfunk.

Christian Lerch ist für seine gut 50-minütige Sendung "Apocalypse Goa" für den CNN Journalist Award 2012 nominiert. Die Verleihung des renommierten Nachwuchspreises findet nächste Woche in München statt.

Lerch, freier Ö1-Journalist, ist auf Auslandsthemen spezialisiert. "Das hat den Vorteil, dass die Sendungen auch international funktionieren," sagt er. "Apocalypse Goa" etwa ist eine Koproduktion von Ö1 und WDR – kürzlich hat auch die BBC Interesse an der Ausstrahlung angemeldet. Eine Konstruktion, die nicht zuletzt finanzielle Vorteile hat. Deutsche Sender zahlen deutlich mehr Honorar als der ORF. "Für Kollegen, die nur österreichische Themen behandeln, ist es schwierig."

Zeit

Aufwendige Radiosendungen brauchen nämlich vor allem eines: Zeit. "Die Leute fragen oft, ob das nicht schneller geht? Kann man die Interviews nicht in ein paar Tagen machen? Nein, kann man nicht. Es dauert einfach, bis man so weit ist."

Für "Apocalypse Goa" verbrachte Lerch zwei Wochen in Indien. Reiste herum und traf junge Israelis, die versuchten, dort nach dem Wehrdienst mental abzurüsten. Unterstützt von LSD, Marihuana und psychoaktiven Pillen. Eine Zeit lang betrieb der Staat Israel sogar eine psychiatrische Klinik in Goa, um ihnen zu helfen.

Unterstützt von der Ö1-"Hörbilder"-Redaktion und dem WDR arbeitete Lerch ungefähr drei Monate an dem Feature. Ähnlich aufwendig wird sich sein nächste Projekt gestaltet, in dem es um Drogenhandel in Mexiko geht. Im Jahr kommt der 33-jährige Radiojournalist so auf zwei große und ein paar kleinere Sendungen.

Auszeichnungen wie der CNN-Preis helfen, um (internationale) Aufmerksamkeit zu bekommen, sagt Christian Lerch. "Es kommen verstärkt Anfragen von außen. Und auch nach innen wird es leichter. Man kann Themen vorschlagen und es denkt sich keiner mehr: ,Kann der das überhaupt?‘"

CNN-Award: Preise für den Nachwuchs

Nominierte Der CNN Awardwird in den Kategorien Print, Radio, Foto und TV verliehen. Neben Christian Lerch ist noch ein Österreicher – Heinz Stephan Tesarek für eine News-Fotostrecke – nominiert.

Jury Die Jury besteht unter anderem aus Ingrid Thurnher, CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen und n-tv-Chefredakteur Volker Wasmuth.

INFO: Hier der Link zu Christian Lerchs Feature "Apocalypse Goa"

www.cnnjournalistaward.com

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