Christian Kracht über Rassismus-Vorwürfe

Christian Kracht über Rassismus-Vorwürfe
Der Schweizer Autor äußerte sich in der ARD-Sendung "Druckfrisch" erstmals über die Rassismus-Vorwürfe sein Buch "Imperium" betreffend.

Der Schweizer Autor Christian Kracht (45) hat sich erstmals über die Rassismus-Vorwürfe gegen sein umstrittenes Buch "Imperium" geäußert. "Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken", sagte Kracht in der nächsten ARD-Literatursendung "Druckfrisch". "Einfach nur unterhaltend sollte es sein", sagte er über sein neues Buch.

"Spiegel"-Autor Georg Diez hatte geurteilt, der Roman sei von einer rassistischen Weltsicht durchdrungen und Kracht sei "der Türsteher der rechten Gedanken". Viele andere Kritiker lobten das Buch dagegen.

Natürlich, sagte Kracht im Gespräch mit dem Literaturkritiker Denis Scheck, gebe es Gemeinsamkeiten zwischen seinem Helden, dem Südseeaussteiger August Engelhardt, und Adolf Hitler. Sie seien in der Zeit des späten Wilhelminismus begründet: "Ich glaube nur, dass sowohl Engelhardt als auch Hitler durchaus aus dem esoterischen Gesamtpanorama dieser Zeit schöpften." Kracht sagte, eigentlich habe er mit seinem Schreibstil Erich Kästner nachmachen wollen.

Der Autor hatte in den vergangenen Tagen auf der Leipziger Buchmesse und auf dem Kölner Literaturfestival Lit.Cologne vielbeachtete Lesungen gegeben, sich aber zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Das Interview wird in der "Druckfrisch"-Ausgabe am kommenden Sonntag (23.50 Uhr) in der ARD ausgestrahlt. Kracht äußerte sich darin auch über frühe Berufswünsche: "Ich wollte Maler werden. Vielleicht wäre ich lieber bei meiner Staffelei geblieben. (...) Ich konnte aber nicht malen. Ich war eher ein Malerdarsteller. Meine Professoren sagten mir, ich sei absurd untalentiert."

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