CDs der Woche: Humor in allen Formen

CDs der Woche: Humor in allen Formen
Sie werden lachen! Über die Schätze des heimischen Kabaretts auf 20 CDs von Armin Berg bis Josef Hader und Andreas Vitásek.

Er näht sich Borten an den Rock und kleine Sterne. "Denn wenn die andern salutieren - das hat er gerne." Eine hübsche Erklärung für die Vorliebe von Militärs für schmückendes Lametta. Zu finden in Georg Kreislers nicht arischer Arie "Der General". In deren ver- nichtender Schlusszeile heißt es: "Aus dem wird nie etwas, der bleibt ein General."

Querköpfig

Natürlich ist der Altmeister des bösen Humors mit dabei bei dieser Best-of-Edition von 20 Kabarett-Klassikern auf CD (Hoanzl). Und er lässt uns auch schmunzeln beim Wiederhören von Oldies wie "Mein Weib will mich verlassen". Die CD-Serie enthält u. a. 18 Originalaufnahmen von Armin Berg von 1929 bis 1933, "Die frühen Aufnahmen" von Hans Moser, Helmut Qualtingers "Der Herr Karl", Querköpfiges und Schrulliges von Otto Grünmandl ("Alpenländische Erfindungen") und Gerhard Bronners Chansons.

Außerdem Evergreens wie die "Doppelconferencen" von Karl Farkas & Ernst Waldbrunn, "Die große Häfenelegie" des unvergessenen Herwig Seeböck, "Blues von den Tabus" mit Kurt Sowinetz und "Lacherfolge - Die besten Sketches aus fünf Jahrzehnten" mit Otto Schenk & Helmuth Lohner.

Die Karikaturen sehen so aus, wie von Gerhard Haderer gezeichnet, was der ja auch prompt getan hat.

Erwin Steinhauer gibt sich "Taktlos" mit einem Querschnitt durch seine Erfolgsprogramme.
Für Lukas Resetarits heißt es "Kein Grund zum Feiern". Josef Hader gibt's gleich zwei Mal: "Im Keller" solo und - mit Alfred Dorfer - "Indien", den akustischer Roadmovie.

1001 Lachen

CDs der Woche: Humor in allen Formen

"Eine Scheiß-CD für alle Beteiligten" nennen Stermann & Grissemann explizit ihren Live-Mitschnitt von "Das Ende zweier Entertainer". Die Serie mit 1001 Lachen für zwei Ohren komplettieren Alfred Dorfer ("heim.at"), Andi Vitásek ("Kurzzugende"), Roland Düringer ("Benzinbrüder") und Bernhard Ludwig ("Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit").
Das schenkt uns konservierte Wortkunst: Wir können dabei sein, dürfen mitlachen, für Augenblicke den Abstand von Jahren und Jahrzehnten vergessen.

Als ob es das früher nicht auch schon gegeben hätte, den Spaß am Spaß. Aber wie teuer waren damals solche Platten. Nun sind es von Störgeräuschen weitgehend befreite CDs, preiswert, die uns in Theatersäle, Brettl-Bühnen Hinterhöfe der Kunst einladen. Wo dann Michael Niavarani scherzt: "Ich mache keine Witze, ich mache Pointen! Das sind ein bissl teurere Witze."

KURIER-Wertung: ****
von *****

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