Catherine Deneuve: Man soll sie ja nicht "kühl" nennen

Ein Klassiker, der im Rahmen eines Deneuve-Schwerpunkts auf 3SAT zu sehen ist.
Catherine Deneuve wird am Dienstag 70. Das Fernsehen ehrt sie und zeigt einige ihrer Filme.

Catherine Deneuve ist der Inbegriff der kühlen Blonden. Und sie gibt seit Jahren Interviews, in denen sie betont, dass sie es nicht leiden kann, wenn sie als „kühl“ bezeichnet wird.

Man könnte sie auch für eine Diva halten. Nun hat sie in einem Interview mit der Zeitschrift Première anlässlich ihres jüngsten Films „Elle s’en va“ erneut betont, sie sei „einfacher gestrickt, als man glaubt“. (Gerüchteweise lässt sie sich bei Dreharbeiten ausschließlich von Assistenten die Zigaretten anzünden. Aber: Wenn die Deneuve nicht ein bisschen Diva sein darf – wer dann?)

Eine weitere hübsche Schrulle: Die Deneuve, Grande Dame des französischen Kinos, lässt sich gerne mit der bei Feministinnen verpönten Anrede „Mademoiselle“ ansprechen. Dabei hat sie sich für die Frauensache oft engagiert: Etwa Anfang der Siebziger, als sie gemeinsam mit Simone de Beauvoir, Bernadette Lafont und Jeanne Moreau für die Legalisierung von Abtreibung kämpfte.

Das Undenkbare

Am Dienstag wird die französische Schauspielerin, die trotz ihrer prächtigen (gefärbten) Mähne alles, nur keine typische „Blondine“ ist, siebzig Jahre. Sie blickt auf eine Filmkarriere zurück, in der sie gerne mit den Klischees spielte, die man auf sie projizierte: Bei Louis Buñuel („Belle de Jour“, 1967) oder Roman Polanski („Ekel“, 1965) etwa gab sie die reservierte, bourgeoise Schönheit, die man so richtig in den Dreck greifen ließ. Das allerdings immer mit unglaublicher Eleganz – auch abseits der Kamera: für Yves Saint Laurent war die Deneuve, nach deren perfekten Gesichtszügen die Büste der französischen „Marianne“ gemeißelt wurden, Freundin, Muse und Lieblingsmodel.

TV-Sender ehren die Grande Dame

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In den Filmen André Téchinés entwickelt sie ihre unprätentiöse Seite – etwa in der wunderbar melancholischen Krimi-Tragödie „Diebe der Nacht“ (1996), wo sie eine Universitätsprofessorin spielt, die eine fatale Liebesbeziehung zu einer jungen Delinquentin unterhält.

In einem jüngeren Film („Potiche“ – „Das Schmuckstück“, 2010, François Ozon) wagte sie schließlich das Undenkbare: Sie stieg in den Trainingsanzug. Im roten Adidas-Jogger bezauberte sie als brave Ehefrau, die als Unternehmerin mit Herz für Arbeitnehmer überrascht.

Catherine Deneuve wurde am 22. Oktober 1943 in Paris als Catherine Fabienne Dorléac geboren. Ihre ältere Schwester, die Schauspielerin Françoise Dorléac, brachte sie ins Filmgeschäft. 1967 starb Françoise bei einem Autounfall, die diskrete Catherine, die sich im Allgemeinen über ihr Privatleben ausschweigt, brauchte lange, um darüber hinwegzukommen, schrieb sie in ihrem Buch „Im Schatten meiner selbst“.

Ihren Durchbruch erlangte sie mit 21 Jahren im Musicalfilm „Les parapluies de Cherbourg“ (Die Regenschirme von Cherbourg, 1964) von Jacques Demy. Die vielfach Ausgezeichnete drehte u. a. mit François Truffaut, André Téchiné, Lars von Trier. Von Roger Vadim bekam sie 1963 den Sohn Christian Vadim, Marcello Mastroianni ist der Vater von Deneuves 1972 geborener Tochter Chiara Mastroianni.

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