Carla Bruni: Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt

Carla Bruni gastierte im Konzerthaus
Konzertkritik: Ex-Model und Ex-First-Lady als Sängerin in Wien.

Sie polarisiert einfach: Carla Bruni, Ex-Model, Ex-First-Lady , Ehefrau von Nicolas Sarkozy, singende Botschafterin Frankreichs und des "French Touch". Im (bei Weitem nicht ausverkauften) Wiener Konzerthaus gastierte Bruni im Rahmen einer Promo-Tournee für ihr neues Album gleichen Namens.

Reduktion ist denn auch Trumpf, sowohl was Bühnenshow als auch Neuinterpretationen vieler Klassiker betrifft. Zärtlich haucht Bruni etwa ihre Coverversion von "The Winner Takes It All" ins Mikro, geht mit AC/DC den "Highway To Hell" oder interpretiert (für Sarkozy) Tammy Wynettes Klassiker "Stand By Your Man" neu.

"Ich kann nur über Liebe singen", sagt die bald 50-jährige einmal und macht aus "Dolce Francia" ein "Dolce Vienna". "Please Don’t Kiss Me", "Moon River" oder auch "Love Letters" künden von Brunis Liebe zu spielerisch sanft fließenden Melodien.

Und: Bruni sowie ihre vierköpfige brav, wie fokussiert begleitende Band machen aus scheinbar bekannten Nummern neue Songs. Denn Bruni eignet sich diese Hits an, macht sie zu ihren, spielt kokett mit dem eigenen Image der Unnahbarkeit.

Chansons wie "J’arrive a toi", "Tout le monde", "Ta Tienne", "L’amoureuse" vermitteln Kerzenscheinstimmung. Und nach leider nur 90 Minuten und drei Zugaben (Leonard Cohen!) geht man mit Liebe gefüttert nach Hause. Schön!

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