Springsteen: "Depressionen liegen bei uns in der Familie"

Bruce Springsteen schrieb mit "Born To Run" seine Autobiografie
Bruce Springsteen spricht über seine Autobiografie und das jüngste Album.

In nur 120 Stunden schoss "Born To Run", die 700 Seiten starke Autobiographie von Bruce Springsteen, an die Spitze der britischen Bestsellerlisten. Bei einer Pressekonferenz in London eklärte der 67-jährige Rockmusiker , warum er darin gerade jetzt schonungslos ehrlich von der schwierige Verhältnis zu seinem Vater und den zermürbenden Depressionen berichtet, mit denen er zu kämpfen hatte, als er 62 wurde.

"Ich dachte, wenn ich es nicht jetzt schreibe, habe ich vieles vergessen. Und es war eine Chance, tiefer auf die komplexen Beziehungen einzugehen, die zwar in meinen Songs vorkommen, aber nicht innerhalb von drei Minuten nie so detailliert dargestellt werden können. Ich habe zwar nicht mit dieser Intention begonnenen, aber es war gut, die Dinge da ein bisschen ausbalancieren zu können."

Zu schreiben begann Springsteen schon 2009, nachdem er nach dem Auftritt beim Superbowl ein Essay darüber für seine Website verfasste. "Ich mochte die Sprache, die ich dabei gefunden hatte, und schrieb weiter. Erst dachte ich, das ist für später für meine Kinder. Aber irgendwann hatte ich so viel, dass ich wusste, das wird ein Buch."

Springsteen machte auch klar, dass die bis zu vier Stunden langen Auftritte, für die der Amerikaner berühmt ist, seine Rettung waren, als er im Alter von 62 Jahren depressiv wurde. "Depressionen liegen bei uns in der Familie. Ich hatte es ja lange nicht so stark wie mein Vater, der ein sehr schwieriges Leben hatte. Meine Frau Patti hat mir durch diese Zeit geholfen. Und natürlich die Auftritte. Denn nach vier Stunden bist du einfach erschöpft, da ist keine Zeit für Depressionen. Dann hast du so ein wunderbares Gefühl vom Wert deiner Existenz, dass kein Platz mehr für all diese Fragen nach dem Sinn und die Selbstzweifel ist, die mit Depressionen einhergehen."

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