Brigitte Kren: "Gute Seele, die auch anders kann"

Brigitte Kren am Telefon: Hallo, hier spricht Oberst Henriette Wolf, die neue Leiterin der „SOKO Donau“.
Erster Einsatz: Ab heute, Dienstag, wird Brigitte Kren die "SOKO Donau" anführen (20.15/ORFeins).

Das Fernsehen geht mit der Zeit: Die „SOKO Donau“ wird an sofort von einer Frau geführt. Brigitte Kren übernimmt heute Abend um 20.15 Uhr auf ORFeins das Kommando von Dietrich Siegl, der als Oberst Otto Dirnberger nach 13 Jahren aufhört.

Für die 64-jährige Schauspielerin und Mutter des ROMY-gekrönten Regisseurs Marvin Kren („4 Blocks“) sei das auch eine gute Sache, dass jetzt eine Frau den Ton angibt. „Denn für mich hat ein Fernseher im Wohnzimmer auch eine pädagogische, vorbildliche Wirkung: Je mehr Frauen in Filmen und Serien in leitenden Positionen zu sehen sind, desto besser ist es. Das Fernsehen kann also seinen Teil dazu beitragen, Aufklärung zu leisten und gesellschaftliche Probleme anzusprechen“, sagt sie im KURIER-Interview.

Körperlich

Der erste Fall führt Kren als Oberst Henriette Wolf flussaufwärts nach Oberösterreich. Steyr liegt zwar nicht an der Donau, dafür aber an den beiden Flüssen Steyr und Enns – und die münden immerhin in der Donau. Aber Schluss mit der Geografiestunde und ab zur Handlung: Robert Pröhl, Teilnehmer eines Anti-Gewalt-Kurses in Steyr, wird von Trafikant Alexander Häusler erstochen aufgefunden. Pröhls Verlobte Jasmin ist nach der überbrachten Todesnachricht geistig verwirrt und total verunsichert. Könnte auch sie Opfer ihres gewaltbereiten Verlobten sein, von dessen Kursteilnahme sie angeblich gar nichts wusste?

Daher heißt es: „SOKO Donau“, bitte kommen. Geleitet wird das Ermittler-Trio (Stefan Jürgens, Lilian Klebow und Michael Steinocher) von Brigitte Kren, die in der Einsatzzentrale die Fäden zieht. Dabei würde Kren durchaus gerne selbst die Achter anlegen. „Die Chefin spiele ich nicht gerne, weil die immer nur im Büro sitzt. Ich hätte gerne die Rolle der Lilian Klebow, würde lieber als Kriminalkommissarin auf Tätersuche, also draußen auf Einsatz gehen. Ich bin nämlich ein sehr körperlicher Mensch, aber für so viel Action einfach schon zu alt.“

Wie legt Sie ihre Rolle an? „Ich bin manchmal nett, manchmal unangenehm. In Summe also sehr menschlich (lacht). Ich bin einerseits die gute Seele, aber ich kann auch anders. Einen komplexbeladenen Nichtchef, einen großen Macker, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und herumbrüllt, würde ich niemals spielen“, sagt Brigitte Kren, die vom „SOKO Donau“-Team, das bereits 14. Staffeln zusammen gedreht hat, „liebevoll“ aufgenommen wurde.

Brigitte Kren wird man in den kommenden Wochen des Öfteren im Fernsehen sehen. Neben „SOKO Donau“ ist sie auch im burgenländischen „Grenzland“ im Einsatz. Der Landkrimi ist am 15. Jänner um 20.15 Uhr zu sehen. Regie führt dabei übrigens ihr Sohn Marvin.

Der Grund für diese gestiegene Nachfrage an ihre Person ist für sie schnell erklärt: „Es gibt halt nicht viele lustige Frauen in meinem Alter“, scherzt die einstige „Dancing Star“-Halbfinalistin (2012). Aber Scherz beiseite: „Ich bin froh, dass ich gerade viel beschäftigt bin. Die Arbeit am Set hält mich frisch. Außerdem bin ich so mit jungen Menschen zusammen und bekomme Anerkennung.“

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