Bregenz: Zweite Regenabsage auf Seebühne

Bregenz: Zweite Regenabsage auf Seebühne
Nach 30 Minuten war es bei "André Chénier" am Freitag zu nass, man musste ins Haus übersiedeln. Dennoch zogen die Festspiele eine positive Halbzeit-Bilanz.

Die Bregenzer Festspiele hatten Freitagabend zum zweiten Mal in dieser Saison kein Wetterglück. Wie am 27. Juli musste auch diesmal das Spiel auf dem See nach einer halben Stunde wegen einsetzenden Starkregens abgebrochen werden. Die rund 1.700 Inhaber von "Hauskarten" erlebten mit Zeitverzögerung die Indoor-Vorstellung der Oper "Andre Chenier" im Festspielhaus. Der größere Teil der Besucher musste sich mit Umtausch der Tickets für einen anderen Termin oder der Rückgabe des Eintrittsgeldes trösten.

Festspiel-Pressesprecher Axel Renner meinte am Samstag im APA-Gespräch, man habe zunächst in der Hoffnung auf Wetterbesserung mit der Vorstellung eine Viertelstunde zugewartet und erst um 21.15 Uhr begonnen. "Es half nichts, nach 32 Minuten hat es gegossen und es war Schluss", bedauerte Renner. Für die Aufführung am Samstagabend zeigte sich der Festspiel-Sprecher trotz eher labiler Wetterlage optimistisch und "zuversichtlich". Der Abschluss einer Regenversicherung könnte sich für die Bregenzer Festspiele heuer aber als richtig erweisen. Ab der dritten niederschlagsbedingten Absage greift die Versicherung. Bis zu 350.000 Euro kostet eine abgesagte Vorstellung, je nach Auslastung und Wochentag. Bis zum Ende der Festspiele am 21. August steht die Revolutionsoper von Umberto Giordano inklusive der Samstagabend-Vorstellung noch zwölf Mal auf dem Spielplan.

Zur Halbzeit "sehr zufrieden"

Die Verantwortlichen der Bregenzer Festspiele haben sich zur Halbzeit des Festivals in einer Zwischenbilanz "sehr zufrieden" gezeigt. Nach 16 von 33 Festspieltagen und elf " Andre Chenier"-Aufführungen auf der Seebühne wurden 71.275 Besucher gezählt, davon sahen 61.991 Personen das Spiel auf dem See. Festspiel-Sprecher Axel Renner gab in einer Aussendung die Auslastung für die Seebühne weiter mit "knapp 80 Prozent" an. Intendant David Pountney stellte angesichts des bisherigen Verlaufs fest: "Wenn die zweite Halbzeit endet wie die erste, wäre dieser Sommer als überaus gelungen zu bezeichnen."

In die Besucherzahl und der daraus resultierenden Auslastung von beinahe 80 Prozent sind laut Renner auch die Gäste der "Andre Chenier"-Generalprobe und der "crossculture night" miteingerechnet. Zum Vergleich: Die bisher letzten beiden Spiele auf dem See - "Aida" (2009/10) und "Tosca" (2007/08) - erreichten Auslastungen von 99 Prozent im ersten und 86 Prozent im zweiten Jahr ("Aida") bzw. 94 und 93 Prozent ("Tosca").

"Dass eine unbekannte Oper auf der Seebühne keinesfalls unpopulär sein muss, beweist Andre Chenier auf eindrucksvolle Weise. Wir sind mit den Buchungen derzeit sehr zufrieden und verzeichnen je nach Wetterlage sprunghafte Anstiege der Nachfrage", erklärte der kaufmännische Direktor Michael Diem. Es gebe aber noch Tickets für alle Vorstellungen in fast allen Kategorien.

INFO: Bregenzer Festspiele von 20. Juli bis 21. August 2011. Informationen und Karten im Internet (siehe Link unten)

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